Kleine Mittelständler wollen günstige und leicht administrierbare Infrastruktur-Server

Marktvergleich: Einfache Server setzen sich durch

30.04.2007
Von Christine Ulrich

Dagegen sei der Collax Small Business Server besser auf die Bedürfnisse von Kleinunternehmen ausgerichtet, so die Studie. Er läuft ebenfalls mit Linux, ist aber anders als der Red-Hat-Server auf die Kernfunktionalitäten reduziert. Wesentliche Komponenten werden vorselektiert, und die Installation ist automatisiert, weswegen das Collax-System auch ohne spezifische Linux-Kenntnisse bedienbar ist. Konfiguration und Wartung erfolgen über eine Web-basierte Admin-Oberfläche. Das ermöglicht es IT-Dienstleistern, das System komplett über Fernwartung zu betreuen. Zudem lassen sich alle Komponenten über die gleiche grafische Admin-Oberfläche verwalten, was den Schulungsaufwand reduziert. Mit Gesamtkosten von 8.400 Euro liegt der Collax-Server damit an der Spitze der vier analysierten Systeme.

Linux dynamisiert den Markt

Ähnlich bietet der Microsoft Small Business Server ein Leistungspaket, das auf die Bedürfnisse von Kleinfirmen zugeschnitten ist. Seine Vorteile sind die Vielfalt an Funktionalitäten, die benutzerfreundliche Client-Verwaltung und die leichte Integration von Microsoft-Produkten. Zudem ist das Admin-Fachwissen für Microsoft-Server bei lokalen Dienstleistern nahezu flächendeckend verfügbar. Mit Gesamtkosten von 12.700 Euro liegt der Small-Business-Server im unteren Mittelfeld. Allein die Lizenz-Transparenz lässt zu wünschen übrig - und im Basispreis sind notwendige Updates nicht enthalten.

Hintergrund der Analyse: Viele der europäischen Unternehmen mit weniger als 25 PCs verwalten diese noch über stark veraltete Server-Infrastrukturen. Laut Experton können dadurch vorhandene Produktivitätsreserven nicht ausgeschöpft werden, weil einfache Services langsam oder unzuverlässig funktionieren. Zudem gibt es häufig ein Sicherheitsproblem, wenn alte Server-Versionen keine angemessenen aktuellen und automatisierbaren Komponenten bereithalten.

Viele Firmen müssten in Server-Ersatz oder -Erneuerung investieren, so Experton. Mit guten Aussichten, denn das Angebot an "Simple Servern" sei besser geworden. Die Berater erwarten, dass sich der Markt bei den Infrastruktur-Servern für Kleinunternehmen noch dynamisiert - auch dank der wachsenden Zahl an Linux-Alternativen: So stehen auch mittelstandsorientierte Business-Lösungen inzwischen fast durchgehend für Linux-Server zur Verfügung, und es gibt einen flächendeckenden Linux-Support durch lokale Dienstleister.

Experton rät daher Entscheidern, sich auf der Server-Suche nicht mehr an der Plattform zu orientieren, sondern am Produktpaket und an den Gesamtkosten. Die Berater gehen davon aus, dass sich das "Simple Server“-Konzept gegenüber überladenen und schwer zu administrierenden Angeboten durchsetzen wird.

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