Retail IT


Kreditkarte versus NFC

Mastercard, Visa & Co. gegen Google

08.10.2012
Von Hartmut  Wiehr

Square hat bereits die vierte Runde der Finanzierung durch Venture Capital hinter sich – zuletzt haben Investoren 200 Millionen Dollar angelegt. Das Unternehmen wird inzwischen mit der stattlichen Summe von 3,25 Milliarden Dollar bewertet, bei einem Jahresumsatz von 200 Millionen Dollar. Das Geschäftsmodell setzt auf viele kleine Unternehmen, die sich keine größeren Terminals und Verträge mit den etablierten Kartengesellschaften leisten können. Zunehmend spielen aber gewichtigere Partner eine Rolle: Square arbeitet in den USA zum Beispiel mit Starbucks und AT&T zusammen. Eine Expansion in Richtung ausländische Märkte ist geplant.

Herausforderer Sumup, Payleven und iZettl

Mit dem Finger unterschreiben - und fertig ist der digitale Bezahlprozess.
Mit dem Finger unterschreiben - und fertig ist der digitale Bezahlprozess.
Foto: Square

Dort tummeln sich bereits lokale Anbieter, die das Geschäftsmodell nachahmen. In Deutschland sind das nach einem Bericht der FAZ zum Beispiel Sumup, Payleven und demnächst wohl das schwedische Unternehmen iZettle. An Sumup ist auch Tengelmann Ventures beteiligt.

Die klassischen Kreditkartenausgeber Visa und Mastercard sowie Paypal sehen in den Taschenterminals eine Chance, ihre Marktanteile und überhaupt das Bezahlen mit Karte oder via Paypal noch populärer zu machen. Das gilt auch für die USA, wo das ehemals stark verbreitete Bezahlen mit Scheck aus der Mode gekommen ist. Außerdem führen Visa und die anderen natürlich einen Abwehrkampf gegen Google Wallet und ähnliche Ansätze. Fast alle arbeiten intensiv mit den diversen Start-ups zusammen, und Visa ist sogar direkt an Square beteiligt.

Apple unterstützt Kreditkartenfraktion

Eine indirekte Unterstützung erhält die Kreditkarte durch AppleApple. Das am 19. September vorgestellte neue Apple-Tool "Passbook" verzichtet bisher darauf, den Weg eines Digital Wallet zu gehen. Es enthält Funktionen wie das Sammeln von Punkten aus Kundenkarten und man kann dort Coupons, Geschenkkarten oder Eintrittskarten abspeichern. Bezahlen aber ist damit (noch) nicht möglich. Offenbar geht man bei Apple davon aus, dass die Konsumenten im Moment lieber bar oder mit Kreditkarte bezahlen wollen. Alles zu Apple auf CIO.de

Für die weitere Entwicklung und den Kampf um die Bezahlsysteme dürfte entscheidend werden, wie zuverlässig die neuen Technologien tatsächlich im täglichen Einsatz sind. NFC zum Beispiel gibt es schon seit über zehn Jahren, von einem Durchbruch ist diese Technologie aber noch immer weit entfernt.

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