Notebooksbilliger-Chef von Wedemeyer

"Media Markt ist ein Sanierungsfall"

27.09.2012
"Aus strategischer Sicht halte ich Media Markt für einen Sanierungsfall", so der Notebooksbilliger-Chef. In den 80er Jahren sei das Konzept von Media-Saturn mit Großflächen, Billigangeboten und dezentraler Organisationsstruktur ein Geniestreich gewesen. Doch sei völlig unklar, wie sich die MSH-Geschäftsidee auf die Online-geprägte Einkaufswelt von heute anpassen lasse.
Notebooksbilliger.de-Chef Arnd von Wedemeyer bei der K5-Konferenz in München.
Notebooksbilliger.de-Chef Arnd von Wedemeyer bei der K5-Konferenz in München.

Spannende Praxis-Insights statt Marketing-Blabla – das ist das Motto der K5-Konferenz für E-Commerce, die Ende vergangener Woche die Spitzengruppe des deutschen Handels nach München lockte. Auch Notebooksbilliger.de-Chef Arnd von Wedemeyer entzog sich nicht dem Geist der Veranstaltung und gab auf dem Podium Einblicke aus erster Hand in die Entwicklung des Elektronik-Versenders.

Für das größte Aufsehen sorgte dabei Wedemeyers Einschätzung der Konkurrenzsituation zum Retail-Riesen Media-Saturn: „Aus strategischer Sicht halte ich Media Markt für einen Sanierungsfall“, so der Notebooksbilliger-Chef. In den 80er Jahren sei das Konzept von Media-Saturn mit Großflächen, Billigangeboten und dezentraler Organisationsstruktur ein Geniestreich gewesen. Doch sei völlig unklar, wie sich die MSH-Geschäftsidee auf die Online-geprägte Einkaufswelt von heute anpassen lasse.

Dabei verdeutlichte Wedemeyer, dass es in der Tat ähnliche Kundensegmente wie einst bei Media Markt sind, die heute den Umsatz von Notebooksbilliger.de in immer neue Höhen (2011: 465 Millionen Euro) klettern lassen: Preisbrecher zählten in dem Onlineshop noch immer zu den großen Treibern – sei es, weil die Kunden diese als Zweit- oder Dritt-Device nutzen wollten oder sich keine teureren Geräte leisten könnten.

Auf der anderen Seite habe Notebooksbilliger.de auch ein treues Publikum bei den Tech-Enthusiasten, die ungeachtet des Preises stets an den neuesten Gadgets interessiert seien. „Entweder günstig oder das beste Produkt – dazwischen ist die Luft ganz dünn“, fasste Wedemeyer das Einkaufsverhalten seiner Kunden zusammen.

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