Outsourcing

Mega-Deals laufen nur noch schleppend

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.

Der deutsche Markt ist vor allem geprägt vom Auslagern der IT-Infrastruktur. Marktführer T-Systems macht damit mehr als die Hälfte seines Umsatzes, die Nachfolgenden IBM, SBS und HP jeweils mehr als zwei Drittel. Weit weniger ausgeprägt ist das Outsourcen des Application-Managements. Die Vergabe kompletter Geschäftsprozesse (BPO) steckt noch in den Anfängen. Hier liegen Personaldienstleistungen, Lohn- und Gehaltsbuchhaltung sowie Finanzprozesse vorn.

Technik verändert Preismodelle

Die deutschen Marktzahlen sind indes mit Vorsicht zu genießen: „Die Statistiken suggerieren ein Volumen, das es in dieser Größe gar nicht gibt – jedenfalls nicht als Markt, der für die großen Outsourcing-Dienstleister zugänglich wäre“, sagt Frank Wilden, Generalbevollmächtigter European Business Development bei CSC. Denn ein Gutteil der Outsourcing-Deals finde zwischen großen Unternehmen und ihren IT-Töchtern statt.

Die Kostenvolumen sinken dabei nicht nur durch den steigenden Offshore-Anteil der Dienstleister. Auch neue Technologien verändern Services und Preismodelle. Während Rechenzentrumsdienstleister früher dedizierte Server- und Storage-Systeme auf die Lastspitzen ihrer Kunden auslegten, erlauben Virtualisierungs- und Automatisierungstechnologien zunehmend die Abrechnung der tatsächlichen Ressourcennutzung. Fast alle Großen der Branche bieten inzwischen dynamische RZ-Dienstleistungen unter Bezeichnungen wie „On Demand Computing“, „Agile Enterprise“, „Dynamic Computing“ oder „Adaptive Enterprise“ an. „Früher haben Kunden über Kapazitätsbandbreiten von fünf bis zehn Prozent verhandelt. Mit dynamischen RZ-Architekturen sind heute 60 oder 70 Prozent möglich“, sagt Gartner-Analyst Dück.

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