Digitalisierung

Merkel fordert höheres Tempo beim digitalen Wandel

15.03.2016
Angela Merkel ließ dieses Jahr die Eröffnungsveranstaltung der CeBIT aus - den traditionellen Rundgang durch die Messehallen ließ sie sich aber nicht nehmen. Dabei wünschte sie sich eine schnellere "Verschmelzung mit dem Internet".
Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Ihrem traditionellen CeBIT-Rundgang.
Bundeskanzlerin Angela Merkel bei Ihrem traditionellen CeBIT-Rundgang.
Foto: Deutsche Messe AG

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) fordert mehr Tempo beim digitalen Umbau der Wirtschaft in Europa ein. "Die Zeit drängt", sagte die Kanzlerin bei ihrem traditionellen Rundgang auf der Technologiemesse am Dienstag in Hannover. Die Verschmelzung heutiger Angebote mit dem Internet müsse schneller kommen - denn das Potenzial für mehr Effizienz sei beträchtlich.

Die DigitalisierungDigitalisierung der gesamten Wirtschaft ist ein zentrales Thema der diesjährigen CeBIT. Die Bundesregierung setzte am Dienstag neue Maßnahmen in Gang, um die Lücke bei Risikokapital für junge Wachstumsunternehmen in Deutschland zu schließen und die Start-up-Landschaft zu beleben. Alles zu Digitalisierung auf CIO.de

Das Bundeswirtschaftsministerium und die staatliche Förderbank KfW starteten einen Investitionsfonds von 225 Millionen Euro für Start-up-Firmen in der frühen Wachstumsphase.

Expandierende Unternehmen sollen zudem leichter an Wagniskapital über Fondsinvestoren kommen. Dafür stehen weitere 500 Millionen Euro aus dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) sowie dem ERP-Sondervermögen des Bundes bereit. Das Finanzierungsangebot für innovative Firmen solle so erweitert und mehr privates Kapital mobilisiert werden, erklärte das Wirtschaftsministerium in Berlin. Damit werde der Standort Deutschland für Wagniskapital attraktiver.

Der deutsche Wagniskapitalmarkt gilt - gemessen an der Wirtschaftskraft - als zu klein. In Deutschland werden dem Vernehmen nach nur 0,02 Prozent des Bruttoinlandsprodukts investiert.

Auf der CeBIT startete das Wirtschaftsministerium zudem einen neuen Gründerwettbewerb. Start-ups, die mit Hilfe von modernen Technologien ihre Ideen realisieren, sollen mit Preisgeldern von bis zu 600 000 Euro sowie Beratung unterstützt werden. Jährlich sind zwei Wettbewerbsrunden geplant. Zusätzlich wolle das Ministerium Sonderpreise zu Themen der Digitalen Agenda ausschreiben. Im Fokus stehen vor allem keine Unternehmen, die sich noch in der Startphase befinden. Gerade diese hätten häufig Schwierigkeiten, die Finanzierung sicherzustellen, sagte Projektleiter Wolfram Groß.

Seit etwa zwei Jahren bleibe die Zahl von 160 000 Unternehmensgründungen pro Jahr konstant - nach einem deutlichen Abwärtstrend in den Vorjahren, hieß es.

Die CeBIT wurde zuletzt stark auf Fachbesucher ausgerichtet, deswegen geht es in Hannover noch bis Freitag vor allem um Produkte für Unternehmen. Deutsche-Telekom-Chef Timotheus Höttges kündigte beim Merkels Rundgang an, der Bonner Konzern wollen sein Rechenzentrum in Biere bei Magdeburg, aus dem Cloud-Dienste für Firmen angeboten werden, um 150 Prozent erweitern. (dpa/rs)

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