Wie Unternehmen ihre Einkaufsprozesse organisieren

Messbare Vorteile durch E-Procurement

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Kosten im Einkauf senken

Strategische Ziele bei E-Procurement sind mehr Kostentransparenz sowie die Zentralisierung von Einkaufsaktivitäten.
Strategische Ziele bei E-Procurement sind mehr Kostentransparenz sowie die Zentralisierung von Einkaufsaktivitäten.

Bei Unternehmen, die eine E-Procurement-Lösung eingeführt haben, sind die Verbesserungen eindeutig messbar. Die Kosten für den Bestellprozess sanken von bisher durchschnittlich 51 US-Dollar auf 26 US-Dollar.

Auch der Zeitraum von der Bedarfsanforderung aus der Disposition bis zur Bestellung ließ sich von 9,6 Tagen auf 3,4 Tage verkürzen. Die vorgegebenen Einkaufsbudgets konnten zu 60 Prozent eingehalten werden. Zuvor waren es nur 42 Prozent gewesen. Der Anteil des Maverick Spending sank von bisher einem Drittel auf ein Fünftel.

Von den Besten lernen

Von Unternehmen zu Unternehmen werden E-Procurement-Strategien unterschiedlich umgesetzt. Die Marktforscher unterscheiden hier zwischen Klassenbesten - das sind Firmen, die ihre Einkaufsprozesse bereits sehr effizient gestaltet haben -, dem Durchschnitt und den Nachzüglern.

Zum Beispiel benötigen die Klassenbesten von der Bedarfsanforderung bis zum Auslösen der Bestellung rund ein Viertel weniger an Zeit als alle anderen Unternehmen. 88 Prozent der Ausgaben für einzelne Bestellungen liegen unter dem vom Management vorgegebenen Einkaufsbudget, doppelt so viel wie bei allen anderen Firmen. Auch die Ausgaben für das Maverick Spending sind bei den Klassenbesten um rund ein Drittel geringer als bei allen anderen Unternehmen. Die Klassenbesten verstehen es auch, im Vergleich zu den anderen Befragten, ihre Beschaffungsaktivitäten besser zentral zu organisieren.

Kosten runter, Effizienz rauf

Außerdem nutzen sie ihre E-Procurement-Lösungen, um einzelne Prozess-Schritte von der Bedarfsanforderung bis zur Bestellung zu automatisieren sowie die Ausgaben im Einkauf, etwa durch ein effizienteres Lieferanten-Management, zu verringern. Für diesen Prozess benötigen sie in der Regel weniger als einen Tag. Durchschnittsfirmen brauchen dafür zwischen zwei und drei Tage, die Nachzügler sogar sieben bis acht Tage.

Zur Startseite