Milliardengeschäft

Michael Dell versucht Übernahme zu retten

24.07.2013
Die Übernahme des Computerkonzerns Dell hängt seit Monaten in der Luft. Gründer Michael Dell bietet nun ein paar Cent mehr und setzt auf einen Abstimmungstrick, um das Milliardengeschäft zu retten.

Mit einem um Centbeträge aufgestockten Angebot versucht Michael DellDell den Rückkauf seines Computerkonzerns doch noch durchzuboxen. Er und der verbündete Finanzinvestor Silver Lake bieten nun 13,75 Dollar je Aktie statt zuvor 13,65 Dollar. "Das ist unser endgültiges Angebot", erklärte Michael Dell in einem am Mittwoch veröffentlichten Schreiben an den Verwaltungsrat des Konzerns. Alles zu Dell auf CIO.de

Insgesamt kostet das erhöhte Angebot Michael Dell 150 Millionen Dollar mehr. Zuvor war die Übernahme 24,4 Milliarden Dollar schwer. Unklar ist allerdings, ob dieser Aufschlag die widerborstigen Großaktionäre überzeugen kann, allen voran Milliardär Carl Icahn, den lautesten Kritiker des Geschäfts. Von ihm gab es zunächst keine Stellungnahme.

Die Hauptversammlung, auf der die Aktionäre über das Dell-Angebot entscheiden sollen, wurde zum zweiten Mal verschoben. Das Treffen soll nun am 2. August stattfinden. Michael Dell verlangt dabei eine Änderung der Abstimmungsregeln: Zählen sollen nun nur noch Stimmen, die auch abgegeben wurden. Bisher werden nicht abgegebene Stimmen als Nein gewertet. Die Änderung dürfte es Michael Dell erleichtern, eine Mehrheit zu erreichen. Wenn der Verwaltungsrat dieser Bedingung nicht zustimmt, ist das angehobene Gebot hinfällig.

Michael Dell und seine Verbündeten halten momentan rund 16 Prozent am Unternehmen. Er will den von ihm gegründeten Computerkonzern zurückkaufen, von der Börse nehmen und angesichts der rückläufigen PC-Verkäufe radikal umbauen. Großaktionäre sperren sich dagegen, weil sie der Auffassung sind, unter Wert zu verkaufen.

Insbesondere Icahn findet das Angebot zu niedrig und setzt einen komplizierten Vorschlag dagegen: Er will zusammen mit seinem Verbündeten Southeastern Asset Management im Kern durchsetzen, dass der Konzern einen Teil der Aktien für 14 Dollar pro Stück zurückkauft. Wegen diverser Nebenarrangements und Unwägbarkeiten sind die Angebote aber schwer zu vergleichen. (dpa/rs)

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