CIO des Jahres


CIO des Jahres 2015

Michael Nilles von Schindler fährt ganz nach oben

Michael Schweizer ist freier Autor in München.

Einheit durch Trennung

Für sein Projekt "ECOS" (Extended Customer and Offer Solution) bei KHS brauchte Christian Niederhagemann zwei Kernfunktionen: ein Customer-Relationship-Management-(CRM-)System und ein Konfigurationssys­tem, das die Abfüllanlagen, auf die KHS spezialisiert ist, automatisch auf den jeweiligen Kunden zuschneidet und dann eine sofortige Preisfindung erlaubt.

Weil kein Anbieter beides zufriedenstellend liefern konnte, tat der Executive Vice President Information Technology etwas Ungewöhnliches: Er ließ die Funktionen in zwei autarken Projekten erarbeiten. Am Ende passten sie zusammen, der durchgehende Prozess vom ersten Kundenkontakt bis zum schnellen Angebot war installiert. Als Nächstes sollen die Serviceprozesse integriert werden.

ECOS bringt viel Neues mit sich. Von dessen Notwendigkeit überzeugte Niederhagemann zunächst den Vertriebs- und den für IT zuständigen Finanzvorstand. Dann galt es, die 500 Ingenieure und insgesamt ungefähr 1200 Anwender des neuen Systems zu gewinnen, die in mehr als 30 Ländern für KHS arbeiten. Das ist das achte gemeinsame Merkmal der Gewinnerprojekte: Ihre Betreiber können werben.

"Transforming the IT Infrastructure and Build up Maersk Group IT Infrastructure Services (MGIS)" hieß das Projekt, das Ralf Weißbeck, CIO der Maersk Group, bis Dezember 2014 in Beschlag nahm. Auch hier beruhte die Zentralisierung auf einer Aufteilung. Die Maersk Group ist die größte Containerschiff-Reederei der Welt. Ihre IT-Infrastruktur war instabil und extrem teuer, verschiedene Verbesserungsversuche waren im Lauf der Jahre gescheitert. Im Mai 2013 entschied der Vorstand, den einzelnen Geschäftsbereichen nur ihre Demand-CIOs zu belassen, ihnen aber die IT-Infrastruktur samt den zugehörigen Mitarbeitern wegzunehmen und alle Infrastrukturleistungen in der MGIS zu bündeln, die Weissbeck dann ab August 2013 aufbaute.

Die Zusammenarbeit mit den Demand-CIOs konnte unter diesen Umständen nicht konfliktfrei verlaufen. Sie hatte aber Erfolg: Schnell wurde die IT stabiler und sanken die Kosten. Auch die Infrastruktur-Mitarbeiter gewöhnten sich um: Sie hatten sich bisher vorrangig um den größten Geschäftsbereich gekümmert, müssen nun aber alle gleich behandeln.

Mehr zum CIO des Jahres 2015

CIO des Jahres 2015 - Kategorie Mittelstand: Freie Fahrt im Hamburger Hafen
CIO des Jahres 2015 - Innovation Award: Die erste digitale Klinik

Zur Startseite