Kostensparen mit Windows?

Microsoft-CEO Ballmer geißelt Open Source

02.11.2004
Von Detlef Scholz

Ballmer erwähnt die argentinische Drogerie-Kette Farma-City, die gleichfalls den Einsatz von Linux und Windows evaluierte. Ausschlaggebend für Windows seien (neben 30 Prozent weniger Verwaltungsaufwand) die verbesserte Sicherheit und die um 50 Prozent kürzere Zeit für die Patch-Implementierung gewesen. Zudem ließ sich der Anteil von Spam beim Einsatz von Windows um die Hälfte reduzieren. 

Gefahr durch Patentklagen

Ballmer befasst sich auch mit dem Thema Patentrechtsverletzung beziehungsweise Schutz geistigen Eigentums. Er verweist darauf, dass Microsoft seine Lizenzierung angepasst habe, um seine Kunden diesbezüglich zu beruhigen. Keiner der Microsoft-Kunden brauche sich mehr wegen Klagen zu Patentrechtsverletzungen sorgen. Hier halte Microsoft einen schützenden Schild über seine Kunden. Ballmer betont, dass ein verlorener Patentrechtsstreit ein Unternehmen mit Millionen von Dollar belasten könnte. Zudem sei die geschäftliche Kontinuität dann nicht mehr gewährleistet.

Im Gegensatz dazu könnte kein Linux-Anbieter vollen Patentrechtsschutz gewährleisten. Tatsächlich gebe es für Open-Source-Software nur sehr selten diesen Schutz. Microsoft wolle ihn sogar noch ausweiten, sehr zum Vorteil von Unternehmen, die eine IT-Infrastruktur ausbauen oder aufbauen wollen.

Um seine Aussagen zu untermauern, schildert Ballmer den Fall der Regal Entertainment Group, einer weltweiten Kinogruppe. Sie erprobte 2001 für einige Monate Red Hat Linux . Nach der Evaluierung entschied man sich jedoch für eine Windows-Plattform. Nicht nur wegen niedrigerer TCOs, besserem Support und Service, größerer Zuverlässigkeit, einfacherer Administrierbarkeit – vor allem, weil das Microsoft-Produkt vollen Schutz vor Patentstreitigkeiten bot. "Wir mussten die Gefahr, wegen Verletzung geistigen Eigentums verklagt zu werden, minimieren. Das war letztlich ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten Windows", so der CIO von Regal Entertainment.

Migration von Unix zu Windows

Schließlich thematisiert Ballmer die Migration einer Unix- zu einer Windows-Plattform bei ERP-Systemen (Enterprise Ressource Management). Eine unabhängige Untersuchung der Metagroup habe kürzlich gezeigt, dass eine komplette Migration der Plattform für ein SAP-oder Peoplesoft-ERP-System von Unix nach Windows 20 Prozent weniger Server benötige. Der Studie zufolge könnte ein großes TK-Unternehmen mit einer Windows-Plattform die Zahl der eingesetzten Server um die Hälfte reduzieren.

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