Neue Interoperabilität soll Vista-Verkäufe stützen

Microsoft will seine Software öffnen

22.02.2008
Von Alexander Galdy

Auch weiter Lizenzen bei kommerzieller Vertreibung nötig

Sollte sich aber der Entwickler für eine kommerzielle Vertreibung der Software entscheiden, müsse er die verwendete Microsoft-Technologie lizenzieren. Dies solle zu industrieüblichen, nicht-diskrimierenden Bedingungen und zu sehr geringen Gebühren erfolgen. Für eine nicht-kommerzielle Verwendung würden dagegen keine Lizenzgebühren anfallen.

Bei der Öffnung der eigenen Plattform konzentriert sich der Konzern zunächst auf seine aktuellen Technologien wie Server-Programme. Spätestens bis zum Sommer sollen dann auch Protokolle veröffentlicht werden, die von der Büro-Software Office 2007 bei der Kommunikation mit anderen Microsoft-Produkten benutzt werden.

Kehrtwende soll Vista pushen

Zum älteren Betriebs-System Windows XP will Microsoft dagegen keine speziellen Informationen aufbereiten. Als Grund nannte das Unternehmen, dass die Dokumentation der wichtigsten Schnittstellen bereits im Rahmen der EU-Verfahren aus dem Jahr 2004 erfolgt sein. Außerdem sei die Bereitstellung extrem aufwendig und teuer.

Kritiker sehen noch einen anderen Grund dafür, dass Microsoft zwar die APIs für Vista, nicht aber von Windows XP herausgibt. Vista konnte sich seit seiner Einführung vor einem guten Jahr bisher noch nicht richtig auf dem Markt durchsetzen. Die meisten Anwender greifen nach wie vor lieber auf das altbewährte Windows XP zurück. Das könnte sich jetzt durch den Strategiewechsel bei Microsoft ändern. Programmierer können nun leichter und billiger an Vista herumschrauben und nach den eigenen Vorstellungen verbessern.

Microsoft war in den vergangenen Jahren von Konkurrenten aber auch verschiedenen Kartellbehörden vorgeworfen worden, Wettbewerber durch geschlossene Datei-Formate und eine abwehrende Technologie-Politik behindert zu haben. Zuletzt hatte der Konzern jedoch bereits Vereinbarungen mit Firmen wie Novell und Turbolinux getroffen, die eine Nutzung der Microsoft-Technologien ermöglichen.

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