Arbeitgeber polieren mit Employer Branding Marke auf

Millionen fürs Image soll Bewerber ködern

15.12.2008
Von Klaus Werle und Michael Gatermann
Penibel und mit Millionenetats setzen sich Arbeitgeber als Marke in Szene. Doch wenn der Joballtag nicht hält, was teure Kampagnen versprechen, ist der ganze Aufwand umsonst. Wie Deutschlands Top-Arbeitgeber um Fachkräfte werben.

Spätestens als der Himmel über Hamburg ein strahlendes Blau aufbot, war klar, dass der Tag auch sonst Außergewöhnliches bringen würde. Mehr als 2.000 jubelnde Airbus-Mitarbeiter, ein Flieger mit Duschen und goldgeränderten Fernsehern sowie ein Scheich mit einem Auftrag über 13 Milliarden Dollar im Gepäck - die Auslieferung der ersten A 380 an Emirates Ende Juli im Hamburger Airbus-Werk wurde für den Flugzeugbauer zur erhofften Riesenfete.

Mareike Heinrich (25) war an dem Tag nicht dabei; als Projektkoordinatorin im Chief Engineering kümmert sie sich um kleinere Vögel wie die A 320. Doch das erhebende Gefühl, "aus dem Fenster zu schauen und einen Flugzeugrumpf vorbeirollen zu sehen, an dem man mitgearbeitet hat und der kurz darauf am Himmel zu sehen ist", dieses Gefühl ist der Wirtschaftsingenieurin vertraut.

Es ist ein Grund, warum sie sich für Airbus entschieden hat. "Ich wollte in ein international aufgestelltes Unternehmen mit technisch spannenden Produkten", sagt die zierliche Blondine mit Sonnenbrille im schulterlangen Haar. Bereut hat sie die Entscheidung nicht; schon nach einem Jahr übernahm sie die fachliche Leitung für zwei Entwicklungsbereiche.

Hohe Bekanntheit, ein emotionales Produkt, frühe Verantwortung - im Ranking der besten Arbeitgeber gehört der Airbus-Mutterkonzern EADS damit zu den Topaufsteigern 2008. Besonders die raren Ingenieure "wissen zu schätzen, dass wir nicht zum hundertsten Mal Flugzeug X bauen, sondern immer technisches Neuland betreten", meint Dietrich Büscher, der das Personalmarketing bei Airbus verantwortet. Das allein, räumt Büscher ein, reiche natürlich nicht: "Das Image als Arbeitgeber ist von so vielen Faktoren abhängig, das lässt sich nicht wirklich planen."

Dieser Artikel erscheint mit freundlicher Genehmigung von manager-magazin.de.

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