Udo Helmbrecht

Mit dem BSI in die Offensive

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

Neues Zertifikat: "BSI-geprüft"

"Wir alle müssen unternehmerischer denken", fordert der Neue und spricht damit wahrscheinlich seinem Dienstherrn aus der Seele. Das Controlling und die Projektverantwortlichkeiten sollen ausgebaut werden. "Ich will Key Accounts als Ansprechpartner für die verschiedenen Firmen und Themen schaffen", so Helmbrecht. Die Zusammenarbeit mit der IndustrieIndustrie, die auch jetzt schon in Public Private Partnerships floriert, will er noch verstärken. "Warum schaffen wir kein Zertifikat, mit dem Unternehmen ihre Produkte besser vermarkten können - BSI-geprüft?", fragt Helmbrecht tatendurstig. Top-Firmen der Branche Industrie

IT-Qualitätsmanagement und eine Balanced Scorecard sind einige der Themen, die er schon bei der Bayerischen Versorgungskammer gefördert hat, heißt es in seinem Lebenslauf, mit dem sich der Präsident intern vorstellt. Helmbrecht war lange genug in der Wirtschaft tätig, unter anderem zehn Jahre in München bei Messerschmitt-Bölkow-Blohm, heute EADS, wo er in internationalen Projekten die softwaretechnische Unterstützung der Flugzeugentwicklung, -konstruktion und -fertigung verantwortete. Er weiß also sehr genau, wovon er spricht.

Der 48-Jährige hat sich einfach beworben beim BSI: "In der Zeit stand die Anzeige. Man muss sich überlegen, was man machen will; wenn man 50 ist, ist es zu spät", sagt Helmbrecht. Derzeit pendelt er noch zu seiner Familie nach München. In der Woche jedoch kann er abends nicht so lange arbeiten, wie er will. "Das ist hier wie ein Tresor: Ab 19 Uhr darf niemand mehr hier sein", berichtet er. Helmbrecht scheint amüsiert zu sein von der Mischung aus Bequemlichkeit und Geheimniskrämerei. Wenn es nach ihm geht, und das ist so seit März, dann wird diese anachronistische Zeitbeschränkung so schnell wie möglich aufgehoben. "Wir wollen neue Modelle schaffen", betont der Präsident.

Öffnung zu anderen Bundesbehörden

Derzeit trifft sich Helmbrecht mit den IT-Direktoren der anderen Bundesbehörden: Bei Martin Schallbruch vom Innenministerium war er in der vergangenen Woche; am Montag besucht er Gerhard van der Giet, den IT-Direktor des Bundesverteidigungsministeriums. Aber auch an der Zusammenarbeit mit CIOs aus der Wirtschaft ist der neue Präsident interessiert. "Man wird sehen müssen, ob wir mehr mit den CEOs oder den CIOs zu tun haben werden."

Helmbrecht wird das ursprünglich aus Teilen der Geheimdienste entstandene Amt nach außen öffnen. Und so kann es sein, dass bald in der Presse etwas zu lesen sein wird über einzelne, bisher streng vertraulich behandelte ProjekteProjekte, die auf dem Gelände der hochgesicherten Außenstelle in Bonn-Mehlem angesiedelt sind. "Allerdings: Wir sind nicht 007; wir hatten und haben keine Alias-Namen, und vor allem sind wir - anders als James Bond - nur präventiv tätig. Leute, wie sie in Qs Abteilung arbeiten, die haben wir allerdings auch" - sagt Pressesprecher Dickopf, der es noch gewohnt ist, hin und wieder für seinen Chef zu antworten. Alles zu Projekte auf CIO.de

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