Falsche Software-Lizenzierung in Unternehmen

Mit einem Bein im Knast

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Während es für die Unterlizenzierung eigentlich nur einen Grund gibt, Unachtsamkeit, gibt es für den Wunsch nach einem organisierten Software Asset Management (SAM) zwei Argumente: Kosteneffizienz und ComplianceCompliance. Je nach Rechtslage werden diese Gründe in den verschiedenen Ländern aber unterschiedlich gewichtet. Alles zu Compliance auf CIO.de

Immerhin mehr als drei Viertel aller Unternehmen in Skandinavien, Deutschland, Österreich, Schweiz und Russland bemühen sich eigenen Angaben zufolge, sich an Lizenzempfehlungen der Hersteller zu halten. In den Benelux-Staaten tun das noch 35, in Italien ganze zehn und in Spanien weniger als ein Prozent der Betriebe. Gleicht man diese Zahlen mit den Angaben zu Über- oder Unterlizenzierung ab, stellt man schnell fest - zumindest, wenn man Anbieter von Beschaffungslösungen ist - dass es meist ineffizient ist, sich um das LizenzmanagementLizenzmanagement selber zu kümmern. Alles zu Lizenzmanagement auf CIO.de

Schaut man sich die Angaben der Unternehmen zu ihrer Arbeit mit Lizenzen an, wird allerdings durchaus verständlich, warum es ohne fremde Hilfe nicht zu gehen scheint. So schreibt Insight in seinem Report, dass "die Anzahl der benötigten und vorhandenen Software-Lizenzen in vielen Unternehmen unbekannt" ist. Es gebe keinen zentralen Ansprechpartner für Software-Käufe und auch keine Datenbank mit einer übersichtlichen Zusammenstellung der eingesetzten Programme. Die Folge davon: "Lizenzen werden oft unüberlegt nachgekauft - oder eine ausreichende Nachlizenzierung vergessen".

Unnötige Lizenzen kosten Geld und Wartungsaufwand

So finden IT-Verantwortliche bei der Inventur gerne lizenzierte Programme, die von niemandem im Unternehmen tatsächlich genutzt werden. Solche Software-Leichen werden dann oft trotzdem und teuer gewartet und in Update-Zyklen erneuert - bei einem sorgfältigen Asset Management wäre das nicht passiert. Auch im umgekehrten Fall könnte es teuer werden: Verfügt ein Unternehmen nicht über die nötige Zahl von Lizenzen, ist es dem Hersteller gegenüber schadensersatzpflichtig. Insight weist darauf hin, dass "gemäß Urheberrecht ein Nutzer in der Lage sein muss, die korrekte Lizenzierung nachzuweisen". Verantwortlich dafür sein "immer" die Geschäftsführung.

Egal, ob mit Dienstleister oder in eigener Verantwortung: Das Software Asset Management (SAM) ist gerade in größeren Unternehmen mit oft unüberschaubaren Anwendungslandschaften eine kritische Aufgabe. SAM hilft, den Überblick zu behalten, um weder zu viel, noch zu wenig für Lizenzen, Wartung und Betrieb ausgeben zu müssen.

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