Weiterbildung

Mit Spielen führen lernen

27.11.2012
Von Manfred Engeser

Fehler vermeiden

"Das Spiel hat gute Einblicke in den Unternehmensalltag und das breite Aufgabengebiet von Führungskräften ermöglicht und gezeigt, wie man Fehler vermeiden kann", bestätigt HeidelbergCement-Nachwuchskraft Nachtigäller. "Da kann ich einiges mitnehmen für Studium und Berufsleben."

Brettspiel statt Software

Weil davon auch ihr Arbeitgeber überzeugt ist, sollen davon künftig nicht nur die besten Azubis eines Jahrgangs profitieren. HeidelbergCement lässt derzeit ein Planspiel entwickeln, das auf die Situation des Konzerns zugeschnitten ist und mit dem gezielt Technikern Grundlagen der Betriebs- und Finanzwirtschaft nahegebracht werden sollen. Und, so HeidelbergCement-Personalreferentin Natalie Greineck, Mitarbeitern vom Azubi bis zum Manager deutlich zu machen, wie Verwaltung und Produktion zusammenhängen - kurz: "dass die eine Seite nicht ohne die andere existieren kann".

Ob für diese Erkenntnisse zwingend ein Computer nötig ist? Thomas Walter ist da skeptisch. "Wer in Simulationen mit Softwarelösungen arbeitet", sagt der Geschäftsführer des auf haptische Planspiele spezialisierten Mittelständlers BTI, "muss eigentlich vorher schon alles verstanden haben."

Also setzt Walter bei der Vermittlung betriebswirtschaftlicher Grundlagen in seinen Planspielen statt auf Maus, Tastatur und Bildschirm auf Spielfeld und Plastikspielchips, die mal den Einsatz von Personal, mal den von Geld simulieren. "Man sieht das Geld in der Kasse und die Ware im Lager", beschreibt Walter die Vorteile haptischer Lösungen bei der Vermittlung abstrakter ökonomischer Zusammenhänge. Selbst Bilanzen könne man auf diese Weise darstellen. "Mit so einem Brettspiel bleiben die Zusammenhänge einfach wahnsinnig gut hängen - die Unternehmen wollen den didaktischen Systemwechsel."

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