Kritik an Führungskräften

Mitarbeiter fühlen sich ausgebremst

Bettina Dobe war bis Dezember 2014 Autorin für cio.de.
Drei von vier Mitarbeitern meinen, dass Vorgesetzte ihre Ideen abblocken, so eine Studie von Rochus Mummert. Manager glauben allerdings das Gegenteil.
Frustrierte Mitarbeiter verlassen im Ernstfall die Firma - ihr Potenzial geht mit.
Frustrierte Mitarbeiter verlassen im Ernstfall die Firma - ihr Potenzial geht mit.
Foto: Kitty - Fotolia.com

Sich einbringen, kreativ sein und vor allem die eigene Idee vorantreiben: 73 Prozent der Mitarbeiter in Deutschland können das in ihrem Unternehmen nicht. Das ergab die Studie "Leadership im Topmanagement deutscher Unternehmen" der Beraterfirma Rochus Mummert, die dazu 220 Mitarbeiter und Führungskräfte großer und mittelständischer Unternehmen befragte. Die Angestellten sehen die Topmanager in der Verantwortung: Von ihnen fühlen sie sich ausgebremst.

Führungskräfte sehen das allerdings ganz anders. "Je weiter ein Mitarbeiter in seiner Position vom Topmanagement entfernt ist, desto unterschiedlicher die Ansichten", so die Studie der Münchner Unternehmensberatung. Knapp zwei Drittel der befragten Topmanager glaubt nämlich, dass sie auf die Ideen der Mitarbeiter setzt und ihnen "Freude am Erfolg" vermittelt. Leitende Angestellte fühlen sich immerhin zu 42 Prozent in ihren Ideen ernst genommen. Bei den Fachkräften liegt der Wert nicht mal bei einem Drittel.

Zu wenig Eigenverantwortlichkeit

Damit nicht genug, Uneinigkeit herrscht auch darüber, wie es die Unternehmen mit der Eigenverantwortlichkeit halten. Drei von vier Verantwortlichen glauben, den Mitarbeitern viel Spielraum bei Entscheidungen zu lassen. Diese Ansicht teilen die Mitarbeiter aber nur zu 25 Prozent. Angesichts der Ergebnisse sieht Studienleiter Peter Euringer großen Handlungsbedarf. Der Erfolg eines Unternehmens hänge eben auch davon ab, wie sehr die Mitarbeiter hinter dem Management stehen.

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