Die Tricks der Kriminellen

Modernes WLAN-Hacking

25.09.2012
Von Sven Blumenstein

Neue Gefahren

Mit solchen Antennen lassen sich WLANs auch über große Distanzen scannen.
Mit solchen Antennen lassen sich WLANs auch über große Distanzen scannen.
Foto: cirosec GmbH / Sven Blumenstein

Die neue Fülle an mobilen Endgeräten, die nun alle kabellos kommunizieren können, stellt sich schnell die Frage nach der Daten- und Übertragungssicherheit. Einer der größten Nachteile eines WLANs ist es schließlich, dass es nicht über den physikalischen Schutz einer Kabelverbindung verfügt. Ein Funknetz strahlt in der Regel deutlich über die Hauswand oder den Gartenzaun hinaus. Dies eröffnet potenziellen Angreifern viele Möglichkeiten, in sicherer Entfernung zum Ausgangspunkt des WLANs Funkübertragungen auszuspionieren. Bestimmte Angriffsarten sind mit entsprechenden Antennen zudem auf sehr große Distanzen von mehreren hundert Metern bis sogar Kilometern möglich, so dass es quasi unmöglich ist, den Angreifer zu entdecken.

Für "Interessierte" gibt es Stab- und Richtfunkantennen in allen Größen. Unser Bild im vorangegangenen Absatz zeigt von unten nach oben:

  • PCMCIA Karte mit integrierter Antenne, Reichweite bis 50 Meter (360 Grad Abstrahlwinkel)

  • 5 dBi Stab-Antenne, Reichweite bis 100 Meter (360 Grad Abstrahlwinkel)

  • 9 dBi Stab-Antenne, Reichweite bis 200 Meter (360 Grad Abstrahlwinkel)

  • 6 dBi Richtfunk-Antenne, Reichweite bis 350 Meter (45 Grad Abstrahlwinkel)

  • 20 dBi Richtfunk-Antenne, Reichweite bis 3000 Meter (25 Grad Abstrahlwinkel)

Der Feind in der Waschmaschine

Eine weitere Gefahr ergibt sich durch die Ausstattung bisher autarker Endgeräte mit WLAN-Technik. So wird nun nicht nur der Laptop oder das Smartphone angreifbar, sondern auch der Fernseher, die Waschmaschine oder das Auto. Viele Endanwender sind sich den drohenden Gefahren nicht bewusst: Forschern des "Centers for Automotive Embedded Systems SecuritySecurity" (CAESS) ist es beispielsweise gelungen, per WLAN Zugriff auf die Fahrzeugelektronik zu erlangen. Das ermöglichte ihnen nicht nur, die Türen zu öffnen oder die Wegfahrsperre zu entfernen, sondern auch die Fahrzeugbremsen zu deaktivieren. Alles zu Security auf CIO.de

Die Angreifbarkeit bisher sicherer Endgeräte stellt also nicht nur eine Gefahr für die Integrität von Daten oder die Verfügbarkeit dieser Geräte dar, sondern kann unter Umständen auch eine Gefahr für Leib und Leben bedeuten.

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