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Keine Inspiration ohne Transpiration

Munich Re hat seine IT aufgeräumt

Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

In den genannten Projektkosten nicht enthalten sind die Gehälter von vielen der rund 1000 internen IT-Mitarbeiter, die laut Janßen neue einheitliche und standortübergreifende Vorgehensweisen lernen mussten: "Der Change wurde durch die gesamte Organisation umgesetzt." Die Steuerung des Projekts übernahm ein 60-köpfiges Expertenteam.

Workflow und Collaboration

Zu den ersten Systemen, die vereinheitlicht wurden, zählten - nach den SAP-Anwendungen - die Workflow- und Collaboration-Werkzeuge. Zentraler Bestandteil der Gesamtlösung ist das "Business Network", wie es bei Munich Re heißt. Es basiert auf der Standardsoftware Telligent und ist eng mit MicrosoftMicrosoft SharepointSharepoint integriert. Von einer "Social Software" will Janßen in diesem Zusammenhang ausdrücklich nicht sprechen. Das klinge in seinen Ohren zu sehr nach "Quatscher-Software". Alles zu Microsoft auf CIO.de Alles zu Sharepoint auf CIO.de

Das interne Netzwerk soll eine weltweite, effiziente und qualitätsgesicherte Kommunikation innerhalb geografisch verteilter Teams ermöglichen. "Den normalen E-Mail-Verkehr wird es sicher so bald nicht ersetzen, aber dafür die ganzen unnötigen Cc", so die Einschätzung des CIO. Das Business Network ist mit dem Betriebsrat abgestimmt und bereits "live".

Ebenfalls auf einem Microsoft-Produkt basiert das Customer-Relationship-Management-(CRM-)System, auf das sich die Gruppe geeinigt hat. Statt eines "Monsterpakets", wie SAPSAP oder OracleOracle es anböten, verwendet Janßen lieber die CRM-Komponente des gern als Mittelstandssoftware bezeichneten ERP-Programms Microsoft Dynamics. Alles zu Oracle auf CIO.de Alles zu SAP auf CIO.de

In einer Rückversicherung hielten sich die direkten Kundenkontakte eigentlich in einem recht engen Rahmen, räumt der CIO ein. Aber ganz darauf verzichten könne man eben auch nicht: "Viele Kunden kommen über verschiedenste Schnittstellen zu uns", erläutert er, "sie haben, global verteilt, unterschiedliche Tochtergesellschaften, die sich auch direkt an uns wenden." Und das seien nun einmal alles Kunden mit einem "hohen Anspruchsprofil", also solche, die ganz genau wissen wollten, was Munich Re für sie und mit ihnen mache. Deshalb müsse er einen übergreifenden Plan mit Risikofeldern und Opportunities für alle Teilbereiche des Kunden bereitstellen können. Und ohne CRM gehe das nicht.

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