Immer erreichbar

Nach Feierabend geht die Arbeit weiter

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

"Die neuen Kommunikationsmittel bringen es mit sich, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen", kommentiert Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer die Umfrage. Forciert werde dieser Trend durch den Erfolg von modernen Smartphones, die an praktisch jedem Ort die Bearbeitung beruflicher E-Mails und das Surfen im Internet ermöglichen.

Smartphones begünstigen die Rund-um-die-Uhr-Arbeit

"Internet und Handy beschleunigen die betrieblichen Prozesse und bringen mehr Flexibilität und Mobilität", sagte Scheer. So könnten dringende Arbeiten auch schnell im Home-Office oder unterwegs erledigt werden.

Damit die Erreichbarkeit in der Freizeit nicht überhand nimmt, fordert der Bitkom-Präsident klare Regelungen zwischen Arbeitgeber und Mitarbeitern. Unter anderem sollte festgelegt werden, wann und aus welchem Anlass die Angestellten erreichbar sein sollten.

Den Ergebnissen der Umfrage zufolge existieren bei der Mehrheit der Befragten (56 Prozent) bereits solche Vereinbarungen. Ein Drittel hat eine Vereinbarung im Rahmen einer individuellen Absprache mit dem Vorgesetzten abgeschlossen, bei 22 Prozent existiert eine Vorgabe des Arbeitgebers für alle Mitarbeiter. Immerhin bei 41 Prozent der Berufstätigen gibt es allerdings keine klaren Vereinbarungen mit dem Arbeitgeber.

Der Bitkom weist darauf hin, dass es arbeitsrechtlich keine Verpflichtung für den Arbeitnehmer gebe, während der Freizeit per E-Mail oder Handy für den Arbeitgeber erreichbar zu sein. Anders verhält es sich aber, wenn eine sogenannte Rufbereitschaft vereinbart wurde. In diesem Fall muss der Arbeitnehmer auf Abruf zur "unverzüglichen Arbeitsaufnahme" in der Lage sein. Das kann im Arbeitsvertrag, Tarifvertrag oder auch mündlich vereinbart werden.

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