Kommentar

Nachrechnen!

03.11.2006
Von Andreas Iffland
So attraktiv das On-Demand-Angebot auch scheinen mag, Unternehmen sollten die Alternative zum Kauf von CRM gründlich abwägen.

Das Wachstum im CRM-Markt führen Marktbeobachter auch auf die erhöhte Aufmerksamkeit gegenüber On-Demand-Produkten zurück. Die Nutzungsgebühren klingen günstig, die Implementierung gilt als problemlos. Mit On-Demand-Lösungen scheinen sich die Hersteller perfekt an die Bedürfnisse ihrer Kunden angepasst zu haben. Damit bringen sie die Technologie auch endlich zum Mittelstand, der sich bislang gescheut hat, das Thema anzugehen. Sehr zum Leidwesen der Anbieter, die im Segment der Großkunden kaum noch neuen Umsatz genierieren können und mehr Wachstum durch den Verkauf neuer Lizenzen vor allem im Geschäft mit dem Mittelstand wittern.

Und selbst große Konzerne gewinnen dem Modell einiges ab. Mit einem geringeren Risiko können sie die Anwendungen testen, ohne gleich in aufwendigen Integrationsprojekten gefesselt zu sein.

Das Software-as-a-Service-Modell gilt als Katalysator für das derzeit zu beobachtende Wachstum. Die Anbieter können sich jedoch nicht auf dem in einigen Ländern bereits zum zweiten Boom deklarierten Geschäft ausruhen. Schnell und günstig sind nicht die einzigen Kriterien, die für Unternehmen ausschlaggebend sind. Prozesswissen und Branchen-Know-how spielen eine immer wichtigere Rolle, ebenso die Etablierung weltweiter Standards. Auch die Funktionalitäten werden kritisch beäugt. Eine zwar billigere, aber abgespeckte Lösung kann auch hinausgeworfenes Geld bedeuten.

Auch die Nutzerfreundlichkeit kann in den kommenden Jahren kriegsentscheidend sein. Zu viele CRMProjekte scheiterten, weil die Technik nicht von den Anwendern angenommen wurde.

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