Public IT


Kommunen verweigern sich Dokumenten-Management

Nächster Schritt zum E-Government

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
In Deutschland arbeiten bisher zwei Drittel aller Behörden mit einem Vorgangsbearbeitungssystem (VBS). Weil der Einsatz von elektronischem Dokumenten-Management oft am fehlenden internen Know-how scheitert, greift die öffentliche Verwaltung auf externe Dienstleister zurück. Dabei haben die Verantwortlichen jedoch mit knappen Budgets zu kämpfen. Das geht aus einer Studie des Beraters Bearing Point hervor.

Immer nötiger wird der Einsatz von einem Vorgangsbearbeitungssystem (VBS) für die einzelnen Behörden vor allem durch die Dringlichkeit, zentral auf Daten zugreifen und untereinander kooperieren zu können. Nicht zuletzt nannten 59 Prozent der Befragten als Grund für die Verwendung von elektronischem Dokumenten-Management aber auch entsprechende Forderungen aus Politik, Wirtschaft und von den Bürgern.

Noch sehen die Analysten VBS in der Planungs- oder Pilotphase. Insgesamt sind 67 Prozent aller Behörden in irgendeiner Weise damit befasst. Vorreiter sind die Ämter auf Bundesebene: mit 53 Prozent ist mehr als jeder Zweite in der Planungsphase, weitere 20 Prozent führen VBS derzeit ein und neun Prozent arbeiten bereits damit. Ein ganz anderes Bild zeigt sich bei den Kommunen: Dort geben 41 Prozent an, VBS nicht einzusetzen. 41 Prozent planen, künftig damit zu arbeiten, weitere sieben Prozent führen das System zurzeit ein.

Die Analysten wollten wissen, welche Erwartungen die Beamten an ein VBS stellen. An erster Stelle steht mit 92 Prozent der Nennungen die Steigerung der Dienstleistungsfähigkeit vor der Verbesserung der organisatorischen Abläufe (86 Prozent) und der Kontrolle der Informationsflut (68 Prozent).

Nur wenig Sicherheitsbedenken

Die Untersuchung ging außerdem der Frage nach, welche Faktoren den Einsatz von VBS innerhalb der nächsten fünf Jahre blockieren werden. Das mit Abstand größte Hindernis sehen die Befragten in den knappen Budgets (84 Prozent der Nennungen), Platz Zwei teilen sich die Komplexität des Projektes und die Verfügbarkeit ausreichend qualifizierter Mitarbeiter (jeweils 54 Prozent). Dagegen hält mit 22 Prozent der Nennungen nur rund jeder Fünfte Sicherheitsbedenken für hinderlich.

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