Networking vs. fachliche Kompetenz?

Netzwerke und ihre Bedeutung für die Karriere

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Diese Diskussion mag abgehoben oder sehr amerikanisch scheinen. Dennoch: Auch in Deutschland rückt die Bedeutung von Netzwerken in den Fokus. Für Katja Hollaender-Herr muss, wer nach oben, will, denn auch beides können - fachlich wie sozial überzeugen.

Die Betriebswirtin mit dem Schwerpunkt IT arbeitet seit 1996 für die Personalberatungsfirma Heidrick & Struggles. Als Junior-Partnerin ist sie auf die Besetzung von CIO- und IT-Management-Positionen über alle Branchen hinweg spezialisiert.

Wer nur noch auf Networking-Events unterwegs ist, macht auch keinen guten Eindruck

Ihre Erfahrung: Eine Führungskraft, die quasi nur noch auf Tagungen, Seminaren und Workshops unterwegs ist und selten am eigenen Schreibtisch sitzt, ist in keinem Unternehmen gern gesehen. "Wenn die Entwicklung darauf hinausläuft, die Loyalität zum Netzwerk höher anzusetzen als zum Arbeitgeber, wird es grenzwertig", warnt die Beraterin.

Katja Hollaender-Herr hat allerdings auch das genaue Gegenteil erlebt, also den fachlich hochkompetenten Entscheider, der nie auf Networking-Events gehen wollte. "Er hat das grundsätzlich abgelehnt", berichtet sie. Mit einiger Überredungskunst sei es gelungen, den Mann davon zu überzeugen, es einfach mal zu probieren. Mit Erfolg: Dem CIO wurde klar, wie wichtig Austausch und persönlicher Kontakt sein können. "Heute besucht er regelmäßig ausgewählte Veranstaltungen und profitiert davon", sagt die Beraterin.

Das ist für Katja Hollaender-Herr denn auch der Königsweg: Ausgewogenheit zwischen Hard Skills und Soft Skills. Networking gehört dazu, wenn es dosiert und sinnvoll betrieben wird.

Die Diskussion ist auf CIO.com unter dem Titel "How to network for an effective job search" nachzulesen.

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