Elite-Report

Neue Deutsche Welle - Die neue Generation der Firmenlenker

25.06.2007
Von Eva Müller und Klaus Werle

Wie ticken die jüngeren Manager? Was ist ihnen wichtig im Leben und im Job? Wie denken sie über die Bundesrepublik, wie urteilen sie über andere Weltwinkel? Wohin wird diese Generation von Führungskräften - Leute, die in den nächsten zwei bis drei Jahrzehnten an den entscheidenden Stellen der deutschen Wirtschaft sitzen werden - dieses Land und seine Unternehmen lenken?

Fragen, denen McKinsey in einer Studie auf den Grund gegangen ist. Das Meinungsforschungsinstitut Psephos hat dazu rund 350 Topführungskräfte bis 40 Jahre befragt.Die Ergebnisse sind erstaunlich. Skepsis und Fundamentalkritik am Standort D sind beim Führungsnachwuchs hoffnungslos out. Trotz Kenntnis deutscher Schwächen dominiert eine positive und selbstbewusste Sichtweise. So optimistisch wie derzeit war die junge Elite wohl seit der Aufbauphase nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr.

Auf Stärken besonnen

Der Standort Deutschland: klasse. Die Zukunftsaussichten: rosig. Die Erfahrung: international. Die Werte: familienorientiert. Mit dieser Grundhaltung dürfte die nächste Generation im Topmanagement die deutschen Unternehmen radikal verändern.

Die neue deutsche Welle rollt. Statt über deutsche Schwächen zu klagen, konzentrieren sich die jungen Führungskräfte auf die Stärken.

Natürlich, sagt Stefan Groß-Selbeck (39), Deutschland-Chef des Online-Marktplatzes Ebay, die verbreitete Risikoscheu und die detailverliebte Regulierungswut - "Schräubchen hier, Schräubchen dort" - das sei schon ein Manko der Deutschen. Den krassen Unterschied zur zupackenden Mentalität der Chinesen erlebte er hautnah, als er ein Jahr lang Ebay in China aufbaute.

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