DIN 69901 schafft Transparenz in Abläufen

Neue Prozess-Norm fürs Projektmanagement

06.03.2009
Von Nicolas Zeitler

An der Norm mitgearbeitet hat der Entwicklungsdienstleister Euro Engineering AG mit Hauptsitz in Ulm. Reinhard Wagner, Fachbereichsleiter Consulting bei dem Unternehmen, ist auch für die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) tätig. Die GPM arbeitet seit langem mit dem DIN zusammen. An der DIN 69901 hat ein zehnköpfiges Team rund sechs Jahre gearbeitet.

Prozessorientierung als Verständigungshilfe

Als eine der wesentlichen Neuerungen der Projektmanagement-Norm bezeichnet Wagner deren Ausrichtung an Prozessen. Das Vorgänger-Regelwerk habe vor allem Begriffe rund ums Projektmanagement beschrieben. "Das hat nicht mehr ausgereicht", sagt der Dienstleistungsexperte.

Sichtbar geworden sei dies bei größeren Vorhaben, wenn etwa ein Automobilhersteller wie BMW ein Projekt mit 400 Zulieferern durchgeführt hat. "Jeder hatte seine Standards, teilweise auf Bereichsebene", berichtet Wagner. "Immer wieder gab es Hürden, weil die Beteiligten sich einfach nicht verstanden haben." Die neue Norm solle nun eine Verständigungshilfe sein.

59 Prozesse bilden Projektaktivitäten ab

Das Prozessmodell von DIN 69901 sei nicht fachlich-inhaltlicher Natur, sondern rein auf das Projektmanagement bezogen, erklärt Reinhard Wagner. Beschrieben sind 59 Prozesse, die wesentliche Aktivitäten in Projekten abbilden.

Dieser Aufbau macht den Fortgang eines Projekts laut Wagner synchronisierbar mit Vorgängen, die nebenher ablaufen, zum Beispiel mit dem Einkauf. An bestimmten Stellen im Ablauf vorgegebene sogenannte Meilensteine oder Quality Gates ermöglichten den Abgleich mit solchen Prozessen.

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