Laxer Umgang mit Datenschutz

Neue Risiken beim Personalmanagement

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Doch HR-Manager unterschätzen Datenschutzfragen beim Personalmanagement, denn sie binden in HR-Projekte Datenschutzbeauftragte und den Betriebsrat zu spät ein. 27 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass sich ein Projekt deshalb verzögert hat. 14 Prozent beklagten höhere Kosten. Drei Prozent mussten bereits angelaufene HR-Vorhaben sogar ganz stoppen.

Laxer Umgang mit dem Datenschutz

Gehen HR-Daten verloren, fürchten Personalmanager am meisten den Imageschaden für ihre Firma.
Gehen HR-Daten verloren, fürchten Personalmanager am meisten den Imageschaden für ihre Firma.
Foto: Bitkom

Der laxe Umgang mit dem Thema Datensicherheit verwundert nicht, denn ein Fünftel der HR-Verantwortlichen bezeichnen den Datenschutz als ein "Innovationshemmnis". 18 Prozent sind zudem der Ansicht, dass diesem Thema beim Personalmanagement ein zu großer Stellenwert eingeräumt wird.

Allerdings stellt die Studie fest, dass die Befragten trotz dieser privat geäußerten Vorbehalte weitgehend professionell handeln und einvernehmliche Regelungen mit den Datenschutzbeauftragten und dem Betriebsrat anstreben. Etwas anderes bleibt ihnen auch gar nicht übrig, denn Versäumnisse beim Datenschutz oder gar der Verlust oder Diebstahl hochsensibler Personaldaten können verheerende Auswirkungen haben.

Outsourcing von HR-Daten bremst Datenschutz aus

Insbesondere fürchten die Personaler, dass ein Sicherheitsvorfall für ihre Firma einen massiven Imageverlust als Arbeitgeber zur Folge haben könnte. Das gaben 82 Prozent der HR-Verantwortlichen an. Jeweils mehr als drei Viertel sehen dadurch die Kooperation mit den Mitbestimmungsgremien beeinträchtigt und 74 Prozent mit dem Datenschutzbeauftragten.

Knapp zwei Drittel glauben, dass darunter auch die Zufriedenheit und die Motivation der Mitarbeiter leidet. Immerhin 40 Prozent der Umfrageteilnehmer sagten, dass es in ihrer Firma vereinzelt oder regelmäßig Interessenkonflikte beim Datenschutz im Personalmanagement gegeben hat. Bedenklich sei ebenfalls, dass in fast zehn Prozent der Betriebe externe Dienstleister Mitarbeiterdaten erheben und verarbeiten, ohne dass es dafür verbindliche Datenschutzmaßnahmen gibt.

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