Kosten senken im Rechenzentrum

Neue Technologietrends fürs Server-Management

Bernhard Haluschak war bis Anfang 2019 Redakteur bei der IDG Business Media GmbH. Der Dipl. Ing. FH der Elektrotechnik / Informationsverarbeitung blickt auf langjährige Erfahrungen im Server-, Storage- und Netzwerk-Umfeld und im Bereich neuer Technologien zurück. Vor seiner Fachredakteurslaufbahn arbeitete er in Entwicklungslabors, in der Qualitätssicherung sowie als Laboringenieur in namhaften Unternehmen.

Auf jeder Höheneinheit (HE) eines Racks befinden sich drei RFID-Transponder, die den Server beim Einbau in das Rack identifizieren. Der genaue Standort jedes Servers wird Auf diese Weise kontaktlos erfasst und dokumentiert. Auf den passiven RFID-Transpondern lassen sich Kenndaten der im Rack montierten Komponenten speichern. So erhalten die Administratoren neben der Übersicht über freie Kapazitäten auch zusätzliche Informationen, wie etwa über die elektrische Leistung der Geräte im Rack. Das vereinfacht die Kapazitätsplanung in Bezug auf Stromversorgung und Kühlleistung und hilft, eine optimale Bestückung zu erreichen. Mit dieser Technologie lässt sich somit der Aufwand für das Asset-Management im Rechenzentrum reduzieren.

Dynamic Rack Control: Mit der RFID-Technologie lassen sich Management-Aufgaben im Server-Raum oder Rechenzentrum wie zum Beispiel die Inventarisierung vereinfachen. (Quelle: Rittal)
Dynamic Rack Control: Mit der RFID-Technologie lassen sich Management-Aufgaben im Server-Raum oder Rechenzentrum wie zum Beispiel die Inventarisierung vereinfachen. (Quelle: Rittal)

Mit einem zusätzlichen Sensornetzwerk kann der Administrator die Dynamic-Rack-Control-Technologie dazu nutzen, neben den Informationen über die Lage und Anzahl der Server auch Daten über physische Parameter im Rechenzentrum wie Temperatur oder Feuchtigkeit zu erhalten. Über eine Schnittstelle zur Infrastruktur-Management-Software kann der Administrator dann zusammen mit dem Microsoft System Center Operations Manager eine ganzheitliche Betrachtung seiner IT-Infrastruktur in Echtzeit durchführen.

Intelligentes Power-Management in Servern

Intel hat mit der Einführung der Nehalem-Xeon-Prozessor-Familie X5500 auch einen neuen Chipsatz (Codename Tylersburg) vorgestellt. Beide Komponenten stattet der Hersteller mit umfangreichen Power-Management-Features aus. So ist die Server-CPU jetzt in der Lage, einzelne, nicht benötigte Kerne unabhängig voneinander nahezu vollständig abzuschalten. Diesen Stromsparmodus nennt Intel Power-State-C6. Der Nehalem-Prozessor kann einen, zwei oder drei Kerne je nach Workload und CPU-Auslastung abschalten.

Regelkreis: Die Nehalem-CPU besitzt eine Power-Control-Einheit. Diese versucht, je nach Rechenleistung die Prozessorkerne möglichst energieeffizient anzusteuern. (Quelle: Intel)
Regelkreis: Die Nehalem-CPU besitzt eine Power-Control-Einheit. Diese versucht, je nach Rechenleistung die Prozessorkerne möglichst energieeffizient anzusteuern. (Quelle: Intel)

Möglich macht dies eine integrierte Power Control Unit im Prozessor. Diese überwacht mittels Temperatur- und Stromsensoren die Auslastung der einzelnen Kerne und regelt entsprechend die Taktfrequenz sowie die Versorgungsspannung dieser Funktionsgruppen. Die Power Contol Unit arbeitet dabei weitgehend autark und nutzt einen speziellen, von Intel entwickelten Algorithmus zur Steuerung der einzelnen CPU-Kerne. Das Verfahren ermöglicht eine maximale Rechenleistung bei reduziertem Stromverbrauch.

Steuerzentrale: Der Tylersburg-Chipsatz besitzt eine Management-Engine, die über Sensoren wichtige elektrische Parameter eines Server-Systems abfragen kann. (Quelle: Intel) Solar-Power: Die Kraft der Sonne soll in Zukunft auch Serverräume kühlen. (Quelle: Rittal)
Steuerzentrale: Der Tylersburg-Chipsatz besitzt eine Management-Engine, die über Sensoren wichtige elektrische Parameter eines Server-Systems abfragen kann. (Quelle: Intel) Solar-Power: Die Kraft der Sonne soll in Zukunft auch Serverräume kühlen. (Quelle: Rittal)

Im Tylersburg-Chipsatz integriert Intel ebenfalls eine spezielle Management-Einheit (ME), die aus einem ARC4-RISC-Microcontroller mit entsprechenden Schnittstellen besteht. Dieser Controller unterstützt die Intelligent-Power-Node-Management-Firmware von Intel. Mit dieser Technologie ist es über einen zusätzlichen Baseboard Management Controller (BMC) möglich, überall Sensoren auf dem Server-Mainboard zu platzieren und diese in Echtzeit abzufragen. Mit den so generierten Parametern, wie Temperatur, Stromverbrauch und elektrische Leistungsaufnahme der Komponenten sowie Umdrehungszahl einzelner Lüfter, lässt sich ein Server-System sehr granular aussteuern, sodass es mit höchstmöglicher Energieeffizienz arbeiten kann. Über die Schnittstellen kann das System die Daten zum Beispiel an eine zentrale IT-Management-Software weiterleiten.

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