Vernetzte Technologien

Neues Licht macht schlau

09.07.2013
Von Thomas Kuhn

Damit ist nun Schluss. Nach Jahren eher gemächlicher Entwicklungen durchläuft die LED-Technik jetzt Innovationsschübe, wie sie die Leuchtenindustrie nicht erlebt hat, seit Thomas Alva Edison vor gut 130 Jahren seine Glühbirne patentierte. Licht, so viel ist klar, wird gerade neu erfunden.

Vor allem, weil sich Intensität und Farbmix der stahlenden Dioden heute mit digitaler Präzision justieren lassen. Und so erschließen sie rasant neue, teils verblüffende Einsatzfelder, von denen lange niemand ahnte, dass sie je realisierbar würden: Sie werden zu Heilmitteln, die Muskelschmerz und Depressionen vertreiben, sie lindern Jetlag auf Reisen und stimulieren sogar die Konzentrationsfähigkeit. In Straßenlaternen mindern sie Lichtsmog in Städten, weil sie die Helligkeit absenken, wenn niemand unterwegs ist. Und versagt ein Schaltkreis, rufen sie selbst den Servicetechniker.

"Wir erleben den Sprung der letzten analogen Technologie aus der IndustrieIndustrieära ins digitale Zeitalter", sagt Fred Maxik, Gründer des US-LED-Spezialisten Lighting Science Group. Immer besser verstehen Forscher und Entwickler die Wirkweise des elektronischen Lichts. Und sie finden ständig neue, leistungsstärkere Rezepturen für den magischen Mix aus Kunststoff, Metall und Halbleitern, der die Chips zum Strahlen bringt, sobald Strom hindurchfließt. Top-Firmen der Branche Industrie

Licht 2.0

Seit Beleuchtungstechnik und Informationstechnologie in LEDs verschmelzen, erlebt das Licht Innovationszyklen wie zuvor nur die Computerbranche. Moores Law, wonach sich die Leistung der Chips alle 18 Monate verdoppelt, oder sich ihr Preis bei gleicher Leistung halbiert, gilt nun auch für die smarten Strahler.

Mit der Folge, dass High-End-Systeme inzwischen einerseits Fußballplätze beleuchten, während andererseits erste LED-Lampen mit Schraubsockel und einer Lichtausbeute, die klassischen 40-Watt-Birnen entspricht, nicht einmal mehr zehn Euro kosten.

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