Finnischer Netzwerkausrüster

Nokia prüft Verkauf von Kartendienst "Here"

12.04.2015
Der finnische Netzwerkausrüster Nokia prüft Kreisen zufolge einen Verkauf seines Kartendienstes "Here".

Mit diesem Schritt wolle der einstige Mobiltelefon-Weltmarktführer seine Bonität bei Geldgebern über niedrigere Schulden verbessern und dem Netzwerkgeschäft einen Schub geben, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Aktien zogen um über vier Prozent an.

Der umstrittene Fahrvermittler Uber und eine Gruppe deutscher Autohersteller haben Interesse an Nokias Kartendienst Here angemeldet.
Der umstrittene Fahrvermittler Uber und eine Gruppe deutscher Autohersteller haben Interesse an Nokias Kartendienst Here angemeldet.
Foto: Nokia

Der mit bekannten Kartenangeboten wie denen von GoogleGoogle , MicrosoftMicrosoft und AppleApple konkurrierende Dienst stand bei Nokia zuletzt mit rund zwei Milliarden Euro in der Bilanz, Gebote sollen dem Bericht zufolge bald eingehen. Interesse bestehe auch von Seiten von Finanzinvestoren, hieß es. Alles zu Apple auf CIO.de Alles zu Google auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Unter den potenziellen Käufern sei der Fahrdienstvermittler Uber, berichtete die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Außerdem habe eine Gruppe deutscher AutoherstellerAutohersteller Interesse gezeigt, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Top-Firmen der Branche Automobil

Nokia hat für Here eine Bewertung von rund zwei Milliarden Euro in den Büchern. Wenn die Gebote aus Sicht des Konzerns zu niedrig ausfallen, könnte der Verkauf abgeblasen werden, schrieb Bloomberg.

"Here" galt bislang als Hoffnungsträger bei Nokia, die das angestammte Mobiltelefongeschäft an Microsoft verkauft hatte. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen mit dem Kartendienst einen Umsatz von 969 Millionen Euro und verbuchte einen operativen Verlust von 1,24 Milliarden Euro. 1,2 Milliarden Euro hatten die Finnen im dritten Quartal auf die Sparte abgeschrieben.

Here ist deutlich kleiner als das Nokis Netzwerk-Geschäft, das 11,2 Milliarden Euro umsetzte und damit einem Umsatzanteil von fast 90 Prozent stellt. Wegen einer Abschreibung von 1,2 Milliarden Euro verbuchte der Kartendienst Here einen operativen Verlust von 1,24 Milliarden Euro. (dpa/rs)

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