Praxis von Merger & Acquisitions

Nur mäßig zufrieden mit Projekten

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.

Es liegt nahe, dass die eigene Rolle im Integrationsprojekt die Sicht auf die Relevanz der einzelnen Bereiche entscheidend beeinflusst. Die Studie bestätigt diese Annahme: "Maßgeblich Verantwortliche" bewerten demnach gleich "alle Bereiche" für die Durchführung einer PMI als überdurchschnittlich wichtig. "Erstaunlich ist", schreiben die Analysten, "dass nur für 84 Prozent der maßgeblich Verantwortlichen eine Integrations- bzw. Demerger-Strategie für das gesamte Projekt wichtig war".

Rückblick auf abgeschlossene Integrationsprojekte

Auch wenn die Befragten mit ihrer Gesamtstrategie beim Mergen und Demergen nicht so richtig zufrieden sind: Rückblickend betrachten dennoch starke 85 Prozent das gesamte Integrations- bzw. Demerger-Projekt als "zielgerichtet". Nur rund 70 Prozent bewerten es auch als "erfolgreich und effizient". Auch hinsichtlich der strategischen und operativen Umsetzung gibt es Potenzial für Verbesserungen: Nur 64 Prozent der befragten Unternehmen stimmen der Aussage zu, dass das gesamte Integrations- bzw. Demerger-Projekt "gut aufgebaut" war.

Bei der Bewertung der Übernahmen sind übrigens Käufer-Unternehmen grundsätzlich milder gestimmt als die Zielunternehmen. Zudem steigt die Zufriedenheit mit der Mitarbeiterzahl: Ab 500 Beschäftigte sind die Firmen insgesamt eher glücklich mit dem gesamten Projekt. Mit der Firmengröße steigt zudem die Bedeutung der IT für die Merger- und Demerger-Projekte, was unter anderem sicher auch damit zusammenhängt, dass die IT allgemein dort einen größeren Raum einnimmt.

"Für Unternehmen", fasst Steria Mummert seine Erkenntnisse zusammen, "ist die Konzeption einer umfassenden Integrationsstrategie zunächst eine der größten Herausforderungen". Aber auch eine wichtige, denn "diese umfassende Strategie ermöglicht dann eine zufriedenstellende operative Umsetzung des Integrations- bzw. Demerger-Projekts". Im operativen Fortgang der Geschehnisse sei es dann aber angeraten, "passiv Beteiligte sowie Beteiligte mit wenig Verantwortung" - also die Mitarbeiter unterhalb der Ebene Geschäftsführung sowie Bereichs- und Projektleitung - besser einzubinden und dem Bereich Change Management & Personal mehr Relevanz beizumessen.

"Das Erreichen der Integrationsziele ist von allen Mitarbeitern des Unternehmens abhängig", schreibt Steria Mummert und wiederholt damit eine alte Projektweisheit, nach der ohne die Mitarbeiter in keinem Projekt was geht. Umso erstaunlicher, dass auch nach vielen Jahren oft wenig erfolgreicher ProjekteProjekte in allen Bereichen der Unternehmen speziell darauf hingewiesen werden muss. Alles zu Projekte auf CIO.de

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