Verluste durch starren Arbeitsmarkt

Offshoring kann Entwicklung anstoßen

30.07.2004
Von Michael Kallus

Der entscheidende Unterschied: die Arbeitsmärkte

Viele Angestellte in den USA, deren Jobs ausgelagert wurden, haben später eine besser bezahlte Stelle gefunden, so die Analyse. McKinsey zitiert eine Studie des Internationalen Wirtschaftsinstituts, nach der 69 Prozent der gekündigten Arbeiter zwischen 1979 und 1999 innerhalb eines halben Jahres wieder beschäftigt waren.

Wenn eine Wirtschaft wächst, verschwinden manche Arten von Jobs, andere entstehen. Die Analyse verweist hier auf Auto-Monteure, die Kutschenhersteller ersetzt oder auf Fabrikarbeiter, die Landwirte verdrängt hätten. Und 20 Jahre zuvor hätte kaum einer mit Tausenden von Jobs in der Mobilfunkbranche gerechnet.

Selbst wenn die Wiederbeschäftigung auf der derzeitigen Rate verbleibt, folgert McKinsey, hat die amerikanische Wirtschaft für jeden ausgelagerten Dollar 45 bis 47 Cent zurück erhalten. Diese Schätzung gelte für einen langen Zeitraum und sei sogar eher konservativ ausgefallen – aber Service-Mitarbeiter im Anzug würden einfach mehr verdienen als Fabrikarbeiter.

In Deutschland jedoch sind 4,3 Millionen arbeitslos und es gibt nur wenige neue Stellen. McKinsey schätzt, dass die Wiederbeschäftigungsrate bei IT-Angestellten unter 40 Prozent liegt. Auf lange Sicht gerechnet hat Deutschland bei den indirekten Kosten daher nur 29 Cent pro Euro gewonnen.

Rechnet man die direkten und indirekten Gewinne zusammen, zeigt sich, dass Deutschland für jeden Euro, der für Offshoring ausgegeben wird, 20 Cent verliert (siehe Grafik auf der vorhergehenden Seite).

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