Die Analysten von Gartner untermauern den Hype

Ohne Web 2.0 geht gar nichts mehr

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.

Dagegen haben Social Network Analysis, Wikis und RSS-Enterprise (Datenformate, die ein Weiterleiten des Contents von Websites und Anwendungen an andere User oder Systeme ermöglichen) diese Phase bereits durchlaufen und dürften eher für Ernüchterung sorgen. Kein Problem, tröstet Gartner: Auf die Desillusionierung folgt die Phase echter Produktivität.

User Interfaces: Nach Jahren der Stagnation stehen einige Technologien wie etwa Electronic Paper, Gesten-Erkennung oder virtuelle Welten wie Second Life vor dem Durchbruch auf den Massenmarkt.

Dabei warnen die Analysten davor, zu große Hoffnungen in Gesten-Erkennung und virtuelle Welten zu setzen. Auch Electronic Papers befinden sich noch im Abschwung nach zu hohen Erwartungen. Das haben Ambient Displays noch vor sich: Bisher sieht Gartner die schmucken Geräte, die den User vor Reizüberflutung bewahren und deshalb nur wenige, ausgewählte Informationen vermitteln sollen, im experimentellen Stadium. Ihre Rolle und ihr Nutzwert müsse sich noch etablieren.

Mobile IT: Kabellos läuft es wie am Schnürchen, jedenfalls, was die üblichen Geräte und Services betrifft. Werden allerdings Bereiche wie RFID, Mesh-Sensor-Netzwerke oder mobile Roboter hinzugerechnet, zeigt sich ein differenzierteres Bild. Während die Funk-Chips ihre Reise durch den Peak überhöhter Erwartungen und das darauffolgende Tal der Tränen bald durchschritten haben dürften, werden mobile Roboter und Mesh-Sensor-Netzwerke (ad hoc geknüpfte Peer-to-Peer-Netze mit Netzwerk-, Computing- und Sensing-Fähigkeiten) noch mehr als zehn Jahre brauchen bis der Durchbruch kommt.

Gartner Research Fellow Jackie Fenn erklärt, dass nicht alle Technologien im diesjährigen Hype Cycle neu sind. Sie werden künftig aber anders eingesetzt. Beispiel 3-D Printing: Rund zwanzig Jahre lang war das dem Prototyping für industrielles Design vorbehalten. Sinkende Preise öffnen neue Möglichkeiten, so dass 3-D Printing in fünf bis zehn Jahren einen Massenmarkt erobert haben dürfte.

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