Linux auf Handys und Smartphones

Open Source im Telefon

Dr. Klaus Manhart hat an der LMU München Logik/Wissenschaftstheorie studiert. Seit 1999 ist er freier Fachautor für IT und Wissenschaft und seit 2005 Lehrbeauftragter an der Uni München für Computersimulation. Schwerpunkte im Bereich IT-Journalismus sind Internet, Business-Computing, Linux und Mobilanwendungen.

Je nach Markttrends kann Linux so sehr schnell weiterentwickelt werden. Anders als bei proprietären Plattformen muss ein Hersteller nicht auf ein Update des Betriebssystems warten. Eine schnellere Marktreife für neue Anwendungen ermöglicht auch die Kombination aus Linux und Java, wie sie Motorola favorisiert.

Analyst Benjamin Gray von Forrester sieht allerdings größere Chancen für Linux nur im Endkundenbereich. "Für Unternehmen ist es einfacher, auf Windows Mobile, BlackberryBlackberry und Symbian zu standardisieren. Wegen der schieren Marktpräsenz und weil Mitarbeiter es bevorzugen, mit dem zu arbeiten, was sie schon kennen.“ Alles zu Blackberry auf CIO.de

Bill Weinberg, Spezialist für Open-Source-Architektur bei den Open SourceOpen Source Development Labs (OSDL), sieht noch weitere Hürden. "Es gibt eine Reihe ökonomischer und technischer Gründe, die Linux bisher davon abgehalten haben, größere Marktanteile im gesamten Handybereich einzunehmen“, sagt Weinberg von der unabhängigen Non-Profit-Organisation zur Förderung des Betriebssystems Linux. Alles zu Open Source auf CIO.de

Standards dringend notwendig

Ein Grund sind fehlende Standards. Mehrere Initiativen und Industriekonsortien wollen nun diese Lücke schließen. So verfolgt die unter dem Dach der OSDL gegründete "Mobile Linux Initiative“ (MLI) das Ziel einer verbesserten Unterstützung von Handys und Smartphones. Das "Linux Phone Standards Konsortium“ (LiPS) widmet sich der schnellen StandardisierungStandardisierung von Services für Linux-Handys. Damit soll in erster Linie das Standing gegenüber etablierten Plattformen verbessert werden. Motorola hat gemeinsam mit Vodafone, Samsung, NEC und Panasonic eine Stiftung gegründet, unter deren Dach eine offene Linux-Plattform für mobile Geräte entstehen soll. Die Gefahr, dass sich die einzelnen Initiativen ins Gehege kommen, bestehe nicht, denn die Initiativen würden eng zusammenarbeiten, erklärt OSDL-Direktor Stuart Cohen. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Sollte Linux eine akzeptierte, dritte Mobile-Plattform werden, würde dies nach Analystenmeinung auf Kosten von Symbian gehen. Davon könnten auch Unternehmen profitieren – allerdings nur dann, wenn sie Linux in größerem Ausmaß einsetzen. „Wenn man sich nur auf den Mobilfunk beschränkt, sind die Einsatzmöglichkeiten sicher limitiert“, erklärt Analyst Dan Bieler von IDC. „Interessanter wird es, wenn eine Firma Linux schon einsetzt. Dann kann man Mobilfunkanwendungen viel besser integrieren.“

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