Betrieb von SAP-Systemen

Oracle: Absage an den In-Memory-Hype

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.
In-Memory ist in SAP-Umgebungen nur ein kleiner Baustein - klassische Datenbanken bleiben noch lange unverzichtbar, so Günther Stürner von Oracle im Interview.
Für Günther Stürner von Oracle liegt das Ende relationaler Datenbanken in weiter Ferne, denn In-Memory-Systeme seien noch lange Zeit keine ernsthafte Konkurrenz.
Für Günther Stürner von Oracle liegt das Ende relationaler Datenbanken in weiter Ferne, denn In-Memory-Systeme seien noch lange Zeit keine ernsthafte Konkurrenz.
Foto: Oracle

Günther Stürner, Vice President Sales Consulting und Leiter der Business Unit Server Technologies bei OracleOracle Deutschland, sprach mit CIO.de über aktuelle Entwicklungen im Datenbankmarkt. Er sieht für den Betrieb von SAP-Systemen auf klassischen relationalen Datenbanken derzeit keine Alternative. Die In-Memory-Technologie sei noch weit entfernt davon, ein Massenmarkt zu werden. Alles zu Oracle auf CIO.de

CIO.de: Mit welchen Betriebssystemen sind Oracle-Datenbanken kompatibel?

Günther Stürner: Oracle-Datenbanken laufen auf Unix-Betriebssystemen wie AIX, HP-UX und Solaris, auf Linux-Systemen sowie auf Windows. Daran wird sich auch in Zukunft nichts ändern. Geschätzt arbeiten heute rund zwei Drittel aller SAP-Systeme mit einem Datenbankmanagement-System von Oracle, bei sehr großen SAP-Installationen ist der Anteil sogar noch höher.

SAP-Kunden: Zwei Drittel haben Oracle-Datenbank

Warum einige Marktforscher beim SAP-Betrieb die IBMIBM DB2 und den MicrosoftMicrosoft SQL Server als Alternative zum Datenbankmanagement-System von Oracle positionieren, erschließt sich mir nicht. DB2 hat im SAP-Umfeld einen Marktanteil von weniger als zehn Prozent. Und der SQL Server läuft bekanntlich nur unter dem Microsoft-Windows-Betriebssystem. Wenn Kunden in der Vergangenheit die Betriebssystemplattform gewechselt haben, war meist Linux die Zielplattform, sehr selten Windows. Mir ist kein Fall bekannt, bei dem ein Kunde von Unix oder Linux auf Windows gewechselt ist, um sein SAP-System auf Basis des SQL Server zu betreiben. Alles zu IBM auf CIO.de Alles zu Microsoft auf CIO.de

Marktforschern zufolge laufen immer weniger SAP-Systeme auf Unix-Betriebssystemen. Manche sagen voraus, dass diese bald vom Markt verschwinden könnten?

Stürner: Es stimmt, dass die klassischen Unix-Systeme in den letzten Jahren Marktanteile verloren haben, auch weil Linux-Systeme stark auf dem Vormarsch sind. Aber deshalb läutet für Unix noch lange nicht die Sterbeglocke. Die bevorzugten Betriebssystem-Plattformen im SAP-Umfeld für SAP-Applikationsserver sind nach wie vor klassische Unix-Systeme wie IBM AIX, HP-UX oder unsere Sparc-Solaris-Server. Danach folgen die Linux-Editionen als Unix-Derivate und Microsoft Windows.

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