Anteil der IT-Ausgaben bei 25 Prozent

Outsourcing im Jahr 2020

Karsten Leclerque ist Principal Consultant - Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants) in München.

Umsätze mit konventionellen Softwarelizenzen dagegen werden nicht einmal mehr 20 Prozent ausmachen. Angesichts mit Sicherheit weiter zunehmender Softwarenutzung und -durchdringung lässt sich schon erahnen, dass diese zukünftige Outsourcing-Entwicklung viel mit "Verschieben" zu tun hat und nur teilweise mit einem gänzlich neuen Markt. Nach PAC-Schätzungen wird der Anteil externer Cloud-Leistungen am Outsourcing von heute weniger als 20 Prozent bis 2020 auf 70 Prozent ansteigen.

Natürlich ist eine grundlegende Eigenschaft des Outsourcing, dass es per se nichts völlig Neues beinhaltet, sondern Bestehendes verlagert und gegebenenfalls verändert. Allerdings wurden bislang im IT-Outsourcing noch vor allem kundeninterne Leistungen nach außen vergeben und damit Teil eines "Marktes". Heute ersetzen Betriebsleistungen zunehmend bereits externalisierte, das heißt durch Dritte bezogene Produkte und Dienstleistungen.

Viele IT-Services werden obsolet

Das gilt für Hardware und Software, aber ebenso für Entwicklung und Wartung. Cloud- und andere Plattform-basierte Ansätze führen zusätzlich nicht nur zu einer Verlagerung vieler Dienstleistungen von (vielen) Kunden hin zu (wenigen) Providern, sondern machen manche Services sogar gänzlich obsolet. Trotz großer Potenziale für Services "für und rund um" Cloud-Angebote wird in Summe die Nachfrage nach vielen etablierten Dienstleistungen abnehmen.

Schließlich leben weite Teile des konventionellen IT-Dienstleistungsmarkts von Komplexität, Heterogenität und Individualität. Heutiges, und vor allem zukünftiges Outsourcing steht für Standard, Flexibilität und Einfachheit in der Nutzung - von Produkten wie von Services.

Und auch wenn diese Entwicklung nicht von heute auf morgen stattfinden wird und nach wie vor großes Potenzial für "echte" Externalisierung besteht - der Anteil von Outsourcing an den gesamten IT-Ausgaben wird auch bis 2020 wohl nur wenig mehr als ein Viertel ausmachen; der Handlungsbedarf auf Seiten der Provider ist offensichtlich, scheint aber noch nicht überall erkannt.

Karsten Leclerque ist Director des "DACH Outsourcing Research Program" bei Pierre Audoin Consultants (PAC).

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