Niveau wie 2002

Outsourcing-Umsätze in Europa fast halbiert

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.
Auf dem Outsourcing-Markt in Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) herrscht derzeit Flaute. Weltweit betrachtet verhinderten vor allen wenige Mega-Deals der Telekommunikationsbranche ein schlechtes Ergebnis, wie die Marktforscher von TPI herausfanden. Doch es gibt erste Hoffnungsschimmer.

Weltweit wurden in den ersten drei Quartalen diesen Jahres Outsourcing-Verträge mit einem Gesamtvolumen von etwas über 50 Milliarden Euro geschlossen. Dieser Wert liegt zehn Prozent unter dem vor einem Jahr zu diesem Zeitpunkt erreichten Niveau.

Hinter diesem auf den ersten Blick moderaten Rückgang verbirgt sich ein höchst buntes Bild. Positiven Trends wie etwa einem neuen Aufleben von Mega-Deals mit einem Mindestwert von 800 Millionen Euro steht die spürbare Schwäche des Marktes in der EMEA-Region gegenüber.

EMEA war bislang die globale Outsourcing-Speerspitze. Die Region ist es immer noch, wenn man lediglich die Zahl der Geschäftsabschlüsse misst – alleine 68 im gerade zu Ende gegangenen Quartal. Allerdings ist das Volumen derart geschrumpft, dass hinsichtlich des Gesamtvertragswertes mittlerweile der amerikanische Kontinent an der Spitze steht.

Über das bisherige Jahr betrachtet wurden in EMEA bislang Verträge über insgesamt 18 Milliarden Euro geschlossen. Gegenüber dem Vorjahr ist das ein Rückgang um 45 Prozent und das schlechteste Resultat seit 2002. Ähnlich mau fällt die Bilanz aus, wenn man lediglich das dritte Quartal 2009 betrachtet: Ein Gesamtvertragswert von 5,2 Milliarden Euro bedeutet ein so niedriges Ergebnis wie nie in den letzten sechs Jahren. Gegenüber dem Vorjahresergebnis sank das Volumen um zwölf Prozent.

Zur Startseite