Überforderte Anwender

Passwortflut frustriert Mitarbeiter

Dr. Andreas Schaffry ist freiberuflicher IT-Fachjournalist und von 2006 bis 2015 für die CIO.de-Redaktion tätig. Die inhaltlichen Schwerpunkte seiner Berichterstattung liegen in den Bereichen ERP, Business Intelligence, CRM und SCM mit Schwerpunkt auf SAP und in der Darstellung aktueller IT-Trends wie SaaS, Cloud Computing oder Enterprise Mobility. Er schreibt insbesondere über die vielfältigen Wechselwirkungen zwischen IT und Business und die damit verbundenen Transformationsprozesse in Unternehmen.

Massive Sicherheitsprobleme

Die zahlreichen Passwörter sowie die Frustration der Mitarbeiter führt zu teilweise massiven Sicherheitsproblemen beim Passwort-Management. Die meisten Mitarbeiter, die für das Passwort-Management in Unternehmen verantwortlich sind, gaben an, sie hätten das Personal dabei erwischt, häufig unsichere Passwort-Merkhilfen zu verwenden.

Dazu gehören handschriftlich auf Zetteln notierte Passwörter (66 Prozent). Viele Firmenangehörige befestigen zudem ihre Notizzettel am Computer. Ein beliebtes Verfahren ist auch, Passwörter in Word- oder Excel-Dateien (58 Prozent) zu speichern oder elektronisch in PDAs oder Handhelds zu hinterlegen.

Nicht umsonst fürchten viele Organisationen die negativen Auswirkungen im Umgang mit Passwörtern, was ihre IT-Sicherheit betrifft. 41 Prozent bezeichneten Passwörter als sehr problematisch, 44 Prozent als mäßig problematisch. Offenbar zurecht, denn bei 26 Prozent der Umfrageteilnehmer gab es schon einmal einen Sicherheitsvorfall wegen eines offengelegten Passwortes. Zum Beispiel loggten sich entlassene Mitarbeiter, die das Passwort ihres früheren Chefs erraten hatten, in Firmenrechner ein und manipulierten Informationen in den Personalakten ihrer Kollegen.

Weiter deckte die Studie auf, dass der mit Passwörtern zusammenhängende Support ein erhebliches Arbeitsaufkommen bei den IT-Helpdesks verursacht. Ein Fünftel der Befragten gab an, dass Passwort-Probleme zwischen 26 und 50 Prozent der Helpdesk-Anfragen ausmachen; bei einem Drittel werden zwischen elf und 25 Prozent der Anrufe auf Passwort-Fragen zurückgeführt. Generell ist der Prozentsatz der mit Passwörtern zusammenhängenden Helpdesk-Anrufe bei großen Unternehmen höher als bei kleineren Organisationen.

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