Strategien


Risiko-Absicherung

Policen in Turbulenzen

Versicherungspolicen gegen Internetattacken boomten - bis zum 11.September 2001. Seitdem stehen Rückversicherer auf der Bremse. Der Ausweg für viele Unternehmen: Sie entwickeln mit anderen Firmen eigene Versicherungslösungen.

Der Markt für It-Versicherungen ist in Aufruhr. Ob Gothaer, Onsecure, Tela oder Wüba: Kaum hatten die VersicherungenVersicherungen IT-spezifische Produkte geschaffen, strichen sie sie wieder aus ihrem Angebot. Auch das New-Yorker Assekuranz- und Maklerunternehmen Marsh hat sein "Net Secure" wieder vom Markt genommen, weil der Rückversicherer Lloyds seit den Terroranschlägen vom 11. September die Risiken nicht mehr tragen wollte. "Der Markt sortiert sich neu", sagt der unabhängige Risk-Management-Berater Frank Romeike. Top-Firmen der Branche Versicherungen

Der Grund liegt in der Finanzsituation der Versicherer, die sich seit anderthalb Jahren stark verschlechtert hat. Die Krise nach den Anschlägen hat große Löcher in die Bilanzen gerissen und kostete bereits tausenden von Versicherungsspezialisten den Job. Und sie blieb nicht ohne Folgen für die Preise: "Die Versicherer haben die Prämien stark erhöht, die Unternehmen aber nicht im gleichen Maße ihre Budgets für Versicherungen", so der Cyber-Liability-Spezialist Urs Baumeister von der Schweizer Rückversicherung Swiss Re. "Es ist ein Risiko für Versicherer, unliebsame Überraschungen durch Viren oder Hacker aus dem Internet abzusichern. Man wagt sich auf dünnes Eis, denn es gibt keine zuverlässigen Zahlen über Schäden durch Internetattacken", erklärt der Jurist.

Risiko kaum zu beziffern

Berater Romeike meint sogar: "Die Gefahr ist in den vergangenen Jahren noch gestiegen." Als sich der damalige Leiter Risk Management von IBMIBM Deutschland bei der Allianz über die Absicherung von IT-Risiken informierte, sei das Gespräch plötzlich gekippt, erinnert sich Romeike. "Plötzlich sollte ich als Repräsentant von IBM dabei helfen, das IT-Risiko zu kalkulieren." Marktforscher versuchen immer wieder, den globalen Schaden von Attacken aus dem Internet in Zahlen zu fassen. Erst Ende Januar bohrte sich der Wurm "Slammer" durchs Internet. 13000 Geldautomaten der Bank of America arbeiteten nicht mehr, in Südkorea stand das Internet einen ganzen Tag still. Den Schaden durch den Produktivitätsausfall bezifferte das britische Marktforschungsunternehmen MI2G weltweit auf 950 Millionen bis 1,2 Milliarden US-Dollar. Alles zu IBM auf CIO.de

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