Karrierewege

Praktikum: Der leichte Karrierestart

Ingrid Weidner arbeitet als freie Journalistin in München.

Stephan Martin: Karriere ohne Examen

Stephan Martin: "Es ist deutlich spannender, für eine kleine Firma zu arbeiten".
Stephan Martin: "Es ist deutlich spannender, für eine kleine Firma zu arbeiten".
Foto: Open-Xchange

Stephan Martin erinnert sich noch gut an die Zeit der "bunten Bilder auf Bildschirmen", wie er es nennt: 1993, als Internet noch nach Alchemie klang und den jungen Medizinstudenten mehr faszinierte als die Anatomievorlesung. Zwar legte er Prüfungen ab, doch irgendwann kam er an den Punkt: Wie sag ich es meinen Eltern?

"Ich habe zunächst das Studienfach gewechselt und Informatik studiert." Doch um die Jahrtausendwende entschied sich der heute 37-Jährige, der viele Jahre als Werkstudent gearbeitet hatte, gegen einen Studienabschluss. Nach einigen Jahren bei Suse in Nürnberg stand er 2005, als das Unternehmen an Novell verkauft wurde, vor der nächsten Entscheidung: "Soll ich zu einem internationalen Konzern wechseln und dort die Nummer 3728 sein oder lieber in einer kleinen Firma anheuern, wo ich etwas bewegen und aufbauen kann?"

Wenn Martin sich daran erinnert, klingt es mehr nach einer rhetorischen Frage als nach einem Konflikt. "Es ist deutlich spannender, für eine kleine Firma zu arbeiten", erklärt er. Deshalb entschied er sich mit einigen anderen Suse-Kollegen, als Team zu der erst 1998 gegründeten Firma Open-Xchange zu wechseln. Das im westfälischen Olpe angesiedelte Unternehmen bot den Ex-Suse-Leuten an, im eigenen Büro in Nürnberg zu arbeiten: "Ein Umzug nach Olpe war nie eine Option."

Jedes Teammitglied organisiert sich selbst, Martin fungiert offiziell als Office-Chef in Nürnberg und kann sich auf seine Aufgaben Consulting und Pre-Sales konzentrieren. Mit seinem Job ist er zufrieden. Pläne, irgendwann in einen größeren Konzern wechseln, hat er nicht. "Ein Restaurant managen, das könnte ich mir dagegen gut vorstellen." (Computerwoche)

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