Healthcare IT


Keine digitale Funktion

Projekt Gesundheitskarte läuft schleppend

20.03.2013
Von Hartmut  Wiehr
Bis Ende 2012 wollte man die eGK an über 70 Prozent der Versicherten ausgeben. Es herrscht aber eine merkwürdige Stille um die Zukunft des einstigen Prestigeprojekts.
Die neue Gesundheitskarte mit Passfoto des Versicherten ist da - doch all ihre digitalen Möglichkeiten bleiben vorerst Zukunftsmusik.
Die neue Gesundheitskarte mit Passfoto des Versicherten ist da - doch all ihre digitalen Möglichkeiten bleiben vorerst Zukunftsmusik.
Foto: gematik

Nur wenige Stimmen haben sich zum sogenannten Start der eGK geäußert, der mit der Ausgabe der Karten beginnen sollte. Dabei ist es ja schon eine kleine Sensation, dass dieses langjährige Vorhaben des deutschen Gesundheitswesens überhaupt noch am Leben ist. Sogar eine neue, wenn nicht die endgültige Phase dieses Dauerbrenners sollte mit der Kartenausgabe beginnen. Aber keine Jubelfeiern nirgends, keine speziellen Veranstaltungen oder Events, keine Politikerreden inner- oder außerhalb des Deutschen Bundestags. Nichts. Einfach nichts.

Die Krankenkassen waren vom Bundesgesundheitsministerium aufgefordert worden, mindestens 70 Prozent ihrer Mitglieder bis zum Jahresende 2012 zu überzeugen, ein erforderliches Passfoto für die neue eGK zur Verfügung zu stellen. Würde eine Kasse das nicht schaffen, sollen ihr für das Jahr 2013 Zuschüsse zu den Verwaltungskosten gekürzt werden. Das Foto des Versicherten soll die Karte vor Missbrauch durch andere Personen schützen. Die Frist wurde dann bis Ende Januar 2013 verlängert.

Keine offizielle Bestätigung, ob Quote erreicht

Die "Welt online“ titelte am 13. Februar 2013: "Fast alle Versicherten besitzen elektronische Gesundheitskarte“. Der dazugehörige Agenturtext von dapd berichtete dann aber nur davon, dass die AOK Sachsen-Anhalt mit 94 Prozent das vom Gesetzgeber geforderte Quorum überschritten habe. In Deutschland gibt es 70 Millionen gesetzlich Versicherte und 134 gesetzliche Krankenkassen.

Generell scheint es so zu sein, dass nur die großen Krankenkassen ihre Mitglieder dazu bewegen konnten, ihre Passfotos zu schicken. Es gibt bisher keine offizielle Bestätigung dafür, ob alle Kassen die Auflage des Bundesgesundheitsministeriums erfüllt haben und wie viel Prozent der Versicherten insgesamt mit der neuen Karte, die die bisherige Krankenversicherungskarte (KVK) ablösen soll, ausgestattet wurden.

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