Business Performance Management

Prozesse steuern in Echtzeit

Holger Eriksdotter ist freier Journalist in Hamburg.
Business Performance Management (BPM) gilt als Schlüssel-Strategie, um Geschäftsabläufe effizienter und produktiver zu gestalten. Der Markt für BPMSoftware ist allerdings ebenso unübersichtlich wie die Begriffsvielfalt.

WER IM KREISE VON EXPERTEN das Buzz-Word „Business Performance ManagementPerformance Management“ (BPM) in den Mund nimmt, sollte sich besser gleich auf eine Debatte einstellen. Es herrscht eine babylonische Sprachverwirrung: Neben BPM werfen Anbieter in jüngster Zeit häufig auch Begriffe wie Corporate Performance Management (CPM), Enterprise Performance Management und Process Performance Management sowie Strategic Enterprise Management, Business Activity Monitoring und Performance Management Suites in den Markt. Die schönen Phrasen entstammen meist den Federn der Marketingabteilung, die ihre Produkte unter wohlklingenden Namen an den Mann bringen wollen. Alles zu Performance Management auf CIO.de

Immerhin drehen sich alle Begriffe im Kern um das gleiche Ziel: Business-Prozesse zeitnah steuern und überwachen. Mit dem vermehrten Einsatz von Key Performance Indicators (KPIKPI), getrieben von gesetzlichen Regelungen und zunehmender Unzufriedenheit mit traditioneller Budgetplanung, soll BPM die Rolle zufallen, die rückwärtsgewandte Perspektive von Business-Intelligence-Lösungen (BI) in einem „Closed-Loop“ – einem Regelkreis für die künftige Planung – zu nutzen. Alles zu KPI auf CIO.de

BPM - planen, überwachen und steuern

In der Praxis fallen am häufigsten die Kürzel BPM und CPM, die weitgehend synonym verwendet werden. „Die grundlegende Idee von CPM ist besteht darin, Unternehmensziele und Geschäftsprozesse kontinuierlich aufeinander abzustimmen und konsistent zu halten“, sagt Analyst und Experte für IT-Strategie Wolfgang Martin. „Dabei arbeitet CPM als ein Closed-Loop-Modell, um die Leistung von Geschäftsprozessen aktiv zu managen. Das heißt zu planen, zu überwachen und zu steuern“.

Experte Martin hält allerdings das Kürzel CPM für eindeutiger. „CPM und BPM sind in der Tat zwei Begriffe für ein und dieselbe Sache. Ich bevorzuge den Begriff CPM, da die Abkürzung BPM mehrfach belegt ist – als Business Process ManagementBusiness Process Management oder auch Business Process Modeling.“ Die Marktforscher der Aberdeen-Group sprechen in ihrer Studie „Closed Loop – Corporate Performance Management Benchmark Report“ salomonisch von „xPM“. Alles zu Business Process Management auf CIO.de

Denn es geht nicht nur um eine begriffliche Unschärfe: Wenn verschiedene Anbieter von BPM reden, meinen sie keineswegs immer dasselbe. Mit dem Schlagwort xPM schmückt sich unterdessen alles, was irgendwie mit BI oder dem Messen und Steuern von Prozessen im Zusammenhang steht: vom Nischenanbieter für ETL (Extract – Transform – Load), Legal Consolidation oder Business Activity Monitoring über Spezialisten für Datenbanken, Datenintegration und OLAP-Tools (Online Analytical Processing) bis zu kompletten BI-Suiten und ERP-Systemen. „Das ist auch gar nicht so unrichtig“, sagt Carsten Bange, Geschäftsführer vom Business Application Research Center (Barc), „denn CPM-Lösungen bestehen, wie auch BI-Systeme, aus einer Vielzahl einzelner Funktionen und Komponenten. Die können sowohl in eine BI-Suite oder ein ERP-System integriert, aber auch als Best-of-Breed aus Lösungen verschiedener Spezialisten zusammengestellt sein.“

Zur Startseite