Mittelständler setzen auf Ausbau der Funktionalitäten

Prozessindustrie ergänzt vorhandene Enterprise Applications

27.04.2007
Von Christine Ulrich

Weil Enterprise-Applications-Lösungen vielfältige Funktionen haben und mittelständische Unternehmen relativ geringe Budgets, können die Betriebe nur selten alle Funktionalitäten einsetzen, die in den Software-Lösungen theoretisch verfügbar wären. Die Lösungen zu erweitern heißt darum vor allem, Module zu nutzen, die bisher links liegen gelassen wurden.

Größer Hemmfaktor: Fehlendes Personal

Weiterhin ergab die Studie, dass die große Mehrheit der Mittelständler auf unternehmensweite Enterprise-Applications-Lösungen setzt und Software-Inseln vermeidet, die mühsam in die Unternehmensabläufe integriert werden müssten. Allein bei CRM ist die Durchgängigkeit immer noch am geringsten ausgeprägt: Bei 29 Prozent der befragten Betriebe sind in einzelnen Abteilungen - Vertrieb, Marketing, Kundendienst - nicht integrierte Systeme im Einsatz.

Entsprechend wird als größte Herausforderung, der sich vor allem gehobene Mittelständler stellen müssen, die Schaffung einer integrierten Lösung angegeben. Auch die "Abbildung geänderter Geschäftsprozesse" ist nach Aussage der Unternehmen offenbar ein heikler Punkt. Der größte Hemmfaktor bei der Einführung von Enterprise-Applications-Lösungen sind fehlende personelle Ressourcen. An zweiter Stelle steht die Furcht, dass die Anpassung der Software an existierende Geschäftsprozesse zu aufwändig sein könnte.

"Erfreulich" nennt die Studie hingegen, dass die Befragten nur selten Geldmangel als Hemmfaktor sehen. Mehr als die Hälfte des Budgets geben Mittelständler für Software und Wartung aus. Ein Drittel wird in Dienstleistungen und ein Fünftel in neue Hardware gesteckt. Laut der Studie erklären sich die geringen Service-Ausgaben dadurch, dass 30 Prozent der Mittelständler auf die eigene IT-Abteilung setzen, wenn sie Applikationen einführen.

Gefragt nach den Motiven, warum sie eine Enterprise-Applications-Lösung einsetzen wollen, sagen die meisten Unternehmen, diese sei eben "zwingend erforderlich". Auch "Transparenz im Berichtswesen" ist ein wichtiger Antriebsfaktor, wohingegen das Argument Personaleinsparung am wenigsten gilt.

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