Kombination mit IoT

PwC: Künstliche Intelligenz völlig unterschätzt

Werner Kurzlechner lebt als freier Journalist in Berlin und beschäftigt sich mit Rechtsurteilen, die Einfluss auf die tägliche Arbeit von Finanzentscheidern nehmen. Als Wirtschaftshistoriker ist er auch für Fachmagazine und Tageszeitungen jenseits der IT-Welt tätig.

Artificial Intelligence beeinflusse das IoT in zwei Schlüsseldimensionen

  • Erstens, indem Echtzeit-Antworten ermöglicht werden, beispielsweise durch ferngesteuerte Kameras, die Gesichter analysieren.

  • Zweitens im Post-Event Processing, indem über gewisse Zeiträume Datenmuster gesucht werden.

Keineswegs handle es sich dabei aber um eine Einbahnstraße. Denn schließlich sei das durch IoT ermöglichte Echtzeit-Feedback essenziell für adaptive lernende Systeme.

3 verschiedene Analyse-Stufen

Letztlich unterstütze AI das IoT in dreierlei Hinsicht, in dem folgende Analyse-Stufen ermöglicht werden:

1. Predictive Analytics: "Was wird passieren?"

2. Prescriptive Analytics: "Was sollen wir tun?"

3. Adaptive/Continuous Analytics: "Welche Aktionen/Entscheidungen sind angemessen, und wie können wir uns an die jüngsten Veränderungen anpassen?"

Die Verknüpfung von AI und IoT manifestiert sich laut Studie unter anderem in intelligenten Sensoren. Hierzu führen die Autoren Beispiele für jede der drei Analyse-Stufen an. Flugzeugmotoren, die pro Flug 500 Gb an Daten analysieren und mehr als 5000 Parameter messen können, stehen für Predictive Analytics. Auf der präskriptiven Ebene ist zum Beispiel an Bahngleissensoren zu denken, die das Kontrollzentrum vor potenziellen Gefahren warnen. Für adaptive Analyse sind ein Beispiel Blutzuckersensoren, die automatisch die verabreichte Insulinmenge steuern.

5 Impulse für das Business

Zunehmende Nutzung von AI in diesem Kontext wird laut PwC die Wettbewerbslandschaft auf fünf Weisen verändern:

1. Höhere Erträge: Das betrifft nach Einschätzung der Analysten insbesondere drei Typen von Unternehmen. IoT-Gerätehersteller profitieren ebenso wie Provider von IoT-Daten und -Informationen und Firmen, die auf intelligenten Sensoren basierende Services anbieten.

2. Verbesserte Sicherheit: Sie wird dadurch erreicht, dass Echtzeit-Monitoring Katastrophen verhindert.

3. Reduzierter Schadensumfang: Falls doch Unfälle passieren, sorgt Echtzeit-Monitoring für geringere Verluste an Menschenleben und reduziert den Umfang von Schäden.

4. Niedrigere Kosten: Smart Monitoring-Geräte wie Smart Grids oder Smart Meters senken die Betriebskosten von Gebäuden - privat und auch geschäftlich.

5. Verbesserter Kundendienst: Intelligente Sensoren können individuell auf Personen eingehen und Präferenzen lernen - beispielsweise die von einem Menschen bevorzugte Temperatur.

In naher Zukunft werden laut PwC vor allem Unternehmen aus bestimmten Branchen AI und IoT kombinieren. Dazu zählen Fluglinien, Mineralölkonzerne, Industriefirmen und Unternehmen in Bereichen wie Smart Buildings, Smart Homes und Körpersensoren. Beim Bohren nach Öl beispielsweise kann ständiges Monitoring mit smarten Sensoren die präventive Wartung optimieren und teure Maschinenausfälle vermeiden helfen.

Angesichts der bevorstehenden Disruptionen empfiehlt PwC den Anwendern einen proaktiven und weitsichtigen Ansatz. "Einfach gesagt: Die AI-Revolution ist da, und jetzt ist es an der Zeit, sich dafür zu rüsten", raten die Studienautoren.

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