Düsseldorf vor Freiburg

Ranking der besten Städte-Websites

Johannes Klostermeier ist freier Journalist aus Berlin. Zu seinen Spezialgebieten zählen unter anderem die Bereiche Public IT, Telekommunikation und Social Media.

"Viele Städte nutzen die Möglichkeit noch zu wenig, durch den Online-Kontakt zum Bürger die Kosten von Routineabläufen zu senken", stellt Busson fest. "Ungenutzt bleiben damit auch viele Chancen, den Service für den Bürger zu verbessern."

Auch die Funktion und Benutzerfreundlichkeit der Suchmaschinen sowie die Möglichkeit, die anfallenden Gebühren online etwa per Paypal oder Kreditkarte zu zahlen, wurden geprüft. Bei den Zahlungsmöglichkeiten zeigen sich die meisten Kommunen ziemlich rückständig: Nur eine einzige Stadt offeriert die Zahlung per Paypal, ganze drei Städte erlauben die Bezahlung per Kreditkarte. Selbst der Bankeinzug ist nur bei 18 Prozent der Städte möglich. Im Durchschnitt erreichten die Kandidaten beim Online-Zahlungsverkehr gerade einmal 1,1 von sechs möglichen Punkten. Die Spitzenreiter kamen auf vier Punkte.

Zu einem Online-Auftritt gehören auch funktionierende Suchmaschinen, die den Bürger möglichst schnell zum Ziel führen. Hier erzielten die Kommunen ein Durchschnittsergebnis von 5,7 von acht erreichbaren Punkten, 18 Städte erreichten die Höchstpunktzahl. Dennoch waren die Suchergebnisse ernüchternd: Bei Standardfragen nach dem Sperrmüll, dem Anwohnerparken oder der Lohnsteuerkarte lieferte jeweils nur rund die Hälfte der Suchmaschinen zufriedenstellende Resultate.

E-Mails wurden gar nicht beantwortet

Um Qualität ging es auch beim E-Mail-Verhalten der Kommunen. Eine Test-E-Mail mit zwei Fragen – nach der Zweitwohnungssteuer und der Lohnsteuerkarte – führte zu recht unterschiedlichen Ergebnissen. Jede zehnte Stadtverwaltung ließ die elektronische Anfrage unbeantwortet. Andere ließen sich viel Zeit: Sechs Prozent antworteten erst nach drei und mehr Tagen – und dann teilweise unvollständig. Immerhin waren die gewünschten Informationen von fast zwei Dritteln der Befragten innerhalb von 24 Stunden auf dem Bildschirm.

In der E-Mail-Bearbeitung sieht Busson noch starken Verbesserungsbedarf: "Hier fehlt es vielerorts offensichtlich an Koordination. Es scheint, dass die modernen Kommunikationsmedien in die Prozesse vieler Stadtverwaltungen noch nicht wirklich integriert sind." Das gelte auch für die Services für Unternehmen. Zwar veröffentlichen 90 Prozent der Kommunen ihre Ausschreibungen online. Doch nur eine von sechs bietet auch die Möglichkeit, Angebote auf dieselbe Weise abzugeben. "Die E-Vergabe könnte sowohl den Unternehmen als auch den Kommunen Kosten sparen und den Vergabeprozess vereinfachen", sagt Busson. "Es ist kaum nachvollziehbar, warum dieses Instrument so selten genutzt wird."

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