Bremse für CIO-Karriere

Raus aus der Opfer-Rolle

Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
"Dafür werde ich nicht bezahlt" ist ein denkbar schlechter Satz, um von Management und Mitarbeitern akzeptiert zu werden. Erfolg hängt vom eigenen Selbstverständnis als Führungskraft ab.
Kommen Sie heraus aus der Opferrolle. Dann steigt auch die Akzeptanz im Vorstand.
Kommen Sie heraus aus der Opferrolle. Dann steigt auch die Akzeptanz im Vorstand.
Foto: MEV Verlag

"Dafür werde ich nicht bezahlt" - das ist der Satz, den George Gorsline nicht mehr hören kann. Gorsline, der heute als Berater arbeitet, war unter anderem IT-Chef beim Kreditkartendienstleister Interac Association und im Toronto East General Hospital. Seine Forderung an CIOs: Raus aus der Opferrolle, dann steigt auch die Akzeptanz im Vorstand. Gorsline führt diese These auf dem Online-Auftritt unseres Schwestermagazins IT World Canada unter dem Titel "The worst CIO excuse: ,above my pay grade’" aus.

Gorsline bezieht sich auf eine Situation, die er immer wieder erlebt: Sobald es um die Forderung geht, der CIO solle sich am Gestalten übergeordneter Business-Strategien beteiligen, fällt der Satz mit dem Hinweis auf das angeblich zu geringe Salär. Ob es nun wirklich um’s Geld geht oder der jeweilige CIO nur seine Tekkie-Ecke nicht verlassen will, sei dahingestellt. Gorsline lässt die Aussage jedenfalls nicht gelten.

Sein Credo: Wer in solchen Kategorien denkt, macht sich selbst kleiner, als er ist. Wer dagegen über seine Funktions- und Gehaltsgrenze hinaus denkt, verschafft sich wachsenden Respekt und Einfluss. Gorsline stützt das vor allem auf seine eigenen Erfahrungen.

Der eigene Erfolg hat in erster Linie mit dem Selbstverständnis als Führungskraft zu tun, so der Berater. CIOs müssten - wie alle anderen Chefs übrigens auch - zunächst einmal lernen, den eigenen Leuten zu vertrauen und Aufgaben zu delegieren.

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