CIOs scheuen Outsourcing

Rechenzentren bleiben zu Hause

14.03.2007
Von Reinhold Hölbling

Versicherer lagern nicht aus

Passend zu ihrer eher konservativen Ausrichtung wählen hingegen sehr wenige Versicherer den Outsourcing-Weg (14 Prozent). Diese Minderheit bevorzugt selektive Auslagerung (11 Prozent). In den eigenen Rechenzentren wird mittelfristig vorrangig die bestehende Infrastruktur ergänzt oder gepflegt, die Einführung neuer Technologie steht im Hintergrund.

Der Utility-Markt (Energieversorgung) wird dominiert von Global Playern, die auch im internationalen Geschäft entsprechend aufgestellt sind und somit über eine durchgängige Rechenzentrumspräsenz verfügen. Erwartungsgemäß hoch ist laut MBmedien-Studie der Anteil der Branchenunternehmen, die anspuchsvolle Data-Center-Leistungen benötigen (84 Prozent). Kleine Utility-Anbieter, häufig Stadtwerke oder kommunal betriebene Versorgungswerke, bedienen sich der Data-Center-Dienstleistungen kommunaler Rechenzentren. Knapp 68 Prozent der interviewten Utility-Unternehmen lehnen Outsourcing durchweg ab und entscheiden sich strikt für die IT-Handhabung in Eigenregie.

Mit den steigenden IT-Anforderungen reichen die bisher insbesondere in Kliniken eingesetzten Speicherlösungen oft nicht mehr aus. Für viele CIOs stellt sich die Frage, ob eine neue Infrastruktur aufgebaut oder die Datenverarbeitung an einen IT-Dienstleister vergeben werden soll. Insbesondere große private Krankenhäuser setzen mit einer straff organisierten IT-Strategie wirtschaftliche Vorgaben sinnvoll um. Durch zentralisierte Data-Center-Aufgabenverteilung werden deutliche Wettbewerbsvorteile erarbeitet.

Outsourcing wird in der Healthcare-Branche von 39 Prozent der Organisationen betrieben, dabei wird selektives Outsourcing bevorzugt (28 Prozent). Generell sind flächige Outsourcing-Aktivitäten im Data-Center-Bereich größtenteils den privaten Betreibergesellschaften zuzuordnen.

IT-Outsourcing gestaltet sich im Public-Bereich so schwierig wie in keiner anderen Branche. Die Analysten von PAC haben in ihrem Branchenreport "Public Sector Germany" im Dezember 2005 ein Volumen von rund 840 Millionen Euro und eine Wachstumsrate für den IT-Outsourcing-Markt in diesem Segment von nur 8,6 Prozent errechnet, die damit weit hinter den Erwartungen zurückliegt. Dies liegt vorrangig an veralteten, nicht am Leistungsprinzip orientierten Verwaltungsstrukturen in Behörden und öffentlichen Einrichtungen, aber auch der Einfluss der Gewerkschaften hindert die Branche an der Umsetzung. Einen weiteren Hemmfaktor bilden die sehr komplexen, langwierigen Ausschreibungsverfahren.

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