Kommunikation

Reich deinem Chef die Hand

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.

Auch für die Organisation ihres Teams hat Onley von Taylor gelernt. Bei der Neuaufstellung ihres Managements in diesem Sommer ging es weniger um fachliche Qualifikationen, sondern mehr um die Frage: Passt die Person hierher oder nicht? „Dabei haben wir uns auf die guten Seiten des Mitarbeiters konzentriert“, verrät Onley. Der Trick daran sei zu erkennen, dass auch jemand, der nicht zum Team passt, keineswegs schlechter ist als die anderen. Die Konsequenz war, dass zwei Mitarbeiter gingen, zwei neue von außen hereingeholt wurden. „Natürlich verlief das nicht ohne Schmerzen“, gibt Onley zu. Doch als erst mal klar war, dass etwas nicht stimmte, tat es schon weniger weh. Bestärkt hat sie im Nachhinein, dass beide einen neuen Job gefunden haben, in dem sie sich wohl fühlen.

Viel Zeit für die Pflege von Beziehungen

Onley und Taylor wissen, dass die Art und Weise, wie sie das Thema IT-Management angehen, die Ausnahme ist. Doch sie sind Überzeugungstäter. Überzeugt davon, dass der CIO sein Schicksal in die eigene Hand nehmen kann. Dass er IT nicht losgelöst vom Geschäft sehen darf und sich viel mehr um Beziehungen zu kümmern hat. „Eigentlich bin ich eine Art Chief Relationship Officer”, meint Onley. Den Großteil ihrer Zeit benötige sie, zu den Menschen im Unternehmen Kontakte zu knüpfen, sie zu pflegen sowie über deren Arbeit und nicht über Technik (!) zu reden.

Wie wichtig dies ist, aber auch wie gerne der CIO es als unsachlich beiseite schiebt, weiß Taylor aus zahlreichen Gesprächen mit CEOs. Viele Unternehmenschefs hättten gerne einen CIO in ihrem Vorstand. „Doch die wenigsten wollen den CIO, den es heute gibt.“ Und: „Wenn der CEO jemanden nicht mag, wird er ihn auch nicht in den Vorstand holen, und wenn sich der CIO nicht endlich bewegt, dann wird er gehen müssen.”

Zur Startseite