RFID als Geschäftskonzept ansehen

RFID - auch eine Chance für die Kleinen

09.11.2004
Von Michael Kallus
Viele große Unternehmen planen zwar die Einführung von RFID – aber eher halbherzig. Ihre Planung ist noch wenig konkret und bezieht nicht alle Vorteile von RFID ein. Das eröffnet Chancen für kleinere Firmen der Einzelhandelsindustrie. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Deloitte.

Zahlreiche befragte Unternehmen, vor allem die großen, geben an, bereits einen Zeitplan entwickelt zu haben, 70 Prozent wollen RFID in den nächsten 18 Monaten einführen. Doch dahinter steckt laut Deloitte nur wenig detaillierte Planung. Die wäre aber nötig, wenn man bald einsteigen wolle. Deloitte schließt daraus: Die großen Firmen sehen zwar einige Vorteile von RFID, aber bis auf die großen Einsteiger wie Wal-Mart hätten sie nicht das gesamte Potential erkannt.

Das eröffnet kleineren Einzelhändlern die Möglichkeit, ihre Beweglichkeit auszuspielen und schnell eine RFID-Implementierung zu planen und umzusetzen. Wichtig dabei ist, so Deloitte, erst zu handeln, wenn alle Möglichkeiten verstanden wurden. RFID sei als ein vollständiges Geschäftskonzept anzusehen, das derzeitige und kommende Prozesse verbessern könne.

Alle Abteilungen einbeziehen

Die Daten aus einem RFID-System lassen sich in vielen Unternehmensbereichen nutzen. Daher empfiehlt Deloitte, alle betroffenen Abteilungen einzubeziehen – etwa FinanzenFinanzen, Logistik, Vertrieb und sogar Personalabteilung. Über 60 Prozent der großen Unternehmen, so die Studie, haben übergreifende Teams gebildet, um die Planung zu koordinieren. Top-Firmen der Branche Finanzen

Für Herstellung und Vertrieb ist es auch wichtig, die Initiativen für die StandardisierungStandardisierung der Paketverfolgung über RFID im Auge zu behalten. Manche Hersteller beziffern ihre Verluste in der Supply Chain mit sechs bis zehn Prozent. Sie sind sehr interessiert, RFID zu integrieren. Alles zu Standardisierung auf CIO.de

Für die ersten fünf Jahre nach der Einführung sind besonders Zwischenhändler und der Einzelhandel optimistisch. Die Zwischenhändler wollen dank RFID bei den Arbeitskosten sparen, der Einzelhandel hofft, Bestell- und Zahlungsvorgänge schneller abwickeln zu können.

An der Studie haben 90 Firmen aus Einzelhandel, Produktion und Vertrieb sowie Transport und Logistik teilgenommen.

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