Hard- und Software teurer als erwartet

RFID bleibt bei Wal-Mart hängen

27.12.2004
Von Michael Kallus
Die 100 größten Zulieferer von Wal-Mart sorgen derzeit zwar für einen Boom auf dem RFID-Markt. Dennoch haben sie bei der Implementierung nur das Nötigste investiert. Das zeigt eine Studie der Unternehmensberatung AMR Research.

Nur 250 Millionen US-Dollar haben die Top 100 Zulieferer für RFID ausgegeben – gerade so viel, um die Bedingungen von Wal-Mart zu erfüllen. Rund 1,8 Milliarden Dollar wären aber notwendig, um strategischen Nutzen aus RFID ziehen zu können, so die Studie.

Die Zulieferer haben zwischen einer und drei Millionen Dollar investiert. Das reicht für die Tags, die Lesegeräte und die minimale Software. Um aber vollen Nutzen zu erhalten, müssten die Firmen RFID in ihre Anwendungen integrieren und die Möglichkeit bereithalten, eine große Menge an Daten zu verarbeiten. AMR Research schätzt, dass das je nach Unternehmen zwischen 13 und 23 Millionen Dollar kosten würde.

So viel will aber kein Zulieferer ausgeben. "Viele sind überzeugt, dass sich kein ROIROI einfahren lässt, sie halten die Investitionen sogar für hinausgeworfenes Geld," so ein Mitarbeiter von AMR. Zudem würden die Kosten für RFID höher liegen, als man in der IndustrieIndustrie bisher erwartete. Aus diesen beiden Gründen hat laut Studie kein Zulieferer den Versuch gestartet, die strategischen Vorteile von RFID auszuschöpfen. Alles zu ROI auf CIO.de Top-Firmen der Branche Industrie

AMR Research rechnet damit, dass der ROI für tiefpreisige Konsumgüter vorerst ausbleiben wird. Es empfiehlt Einzelhändlern und Herstellern, sich auf höherwertige Produkte wie DVDs, Consumer Electronics oder Medikamente zu konzentrieren.

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