Schon 105 Millionen Tags in Schweinen

RFID-Markt quiekt vor Vergnügen

Thomas Pelkmann ist freier Journalist in München.
Bis 2019 wird sich der RFID-Markt von geschätzten 5,56 Milliarden US-Dollar in diesem Jahr auf 27,59 Milliarden US-Dollar nahezu verfünffachen. Trotz dieser stolzer Wachstumsraten: Nicht alle Erwartungen an RFID-Technologien haben sich in den vergangenen Jahren erfüllt.

Der RFID-Markt wächst. Das ist das Ergebnis der Studie "RFID Forecasts, Players & Opportunities 2009-2019", die der Marktanalyst IDTechEx vorgelegt hat. Immer mehr Unternehmen und öffentliche Verwaltungen entdecken demnach die Vorzüge der funkgesteuerten Etiketten für das Identifizieren oder Lokalisieren von Gegenständen und Tieren.

So statten etwa Unternehmen wie die britische Kaufhauskette Marks & Spencer oder American Apparel neuerdings ihre Kleidung mit RFID-Tags aus, was unterm Strich in diesem Jahr mit rund 200 Millionen RFID-Label zu Buche schlagen wird. Weitere 105 Millionen Etiketten werden für die Kennzeichnung von Schweinen und Schafen benötigt. Gleich 350 Millionen der funkgesteuerten Schilder sind für verschiedene Transportsysteme rund um die Welt reserviert.

Das so genannte Taggen - das Versehen von Paletten und Kisten mit RFID-Tags - bleibt dagegen mit einer Zahl von nur 225 Millionen Stück weit hinter den hochgesteckten Erwartungen zurück: Noch 2003 hatte ein einziger Hersteller von Konsumgütern vollmundig vorhergesagt, dass er 2009 rund 35 Milliarden Tags kaufen werde. Technische Fehler, Mängel in der Infrastruktur und wenig überzeugende Nutzenversprechen sorgten laut IDTechEx für diese verhagelte Bilanz.

Dennoch: Die verkauften Stückzahlen steigen: Waren es 2005 noch 1,02 Milliarden Funketiketten weltweit, wuchs diese Zahl 2006 auf 1,74 Milliarden und 2008 auf 1,97 Milliarden. Für 2009 erwarten die Analysten 2,35 Milliarden verkaufte RFID-Etiketten.

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