Darauf müssen Sie achten!

Risiken bei der Server-Virtualisierung vermeiden

10.07.2012
Von Andrej Radonic

Lizenzierung von Anwendungen

Auch die Lizenzmodelle von Applikationen und Instrastrukturbestandteilen wie Datenbanken sind häufig noch auf die Welt der physischen Rechner ausgerichtet und noch nicht an die Anforderungen der dynamischen virtualisierten Umgebungen angepasst. Für Anwender von Server-Virtualisierung ergibt sich daraus neben komplexen Lizenzbedingungen und dem fehlendem Überblick oft ein unerwartet hoher Kostenfaktor. Probleme ergeben sich vor allem auch wegen der engen Bindung der Lizenzen an die zugrundeliegende Hardware, insbesondere die CPU-Leistung. Dies führt etwa dann zu Schwierigkeiten, wenn nur Teile der physischen Kapazität genutzt - und lizenziert - werden sollen.

Beispiel 1: Wird eine Anwendung in sechs virtuellen Maschinen eines Servers mit Quadcore-CPU eingesetzt, sind je nach Lizenzbedingungen auch dementsprechend bis zu vier oder sechs Lizenzen für die Software erforderlich.

Beispiel 2: Für Disaster-Recovery- oder Backup-Zwecke werden bevorzugt Clones von virtuellen Maschinen erstellt und offline gespeichert. Die Verwendung einer Backup-Software würde je nach Lizenzmodell eine Lizenz für jede dieser VMs erfordern, was zum echten Kostenfaktor werden kann. Jedoch passen die Softwarehersteller nach und nach ihre Modelle den neuen Gegebenheiten an. So hat zum Beispiel Acronis mit der Virtual Edition eine Lizenz für seine Backup-Lösung im Angebot, die die Sicherung und Wiederherstellung von bis zu 99 VMs erlaubt - zu einem festen Preis. Voraussetzung: Die VMs müssen sich auf demselben physischen Rechner befinden.

Ein weiteres Problem kann dadurch entstehen, dass eine Leistungsbegrenzung einer VM oft nicht oder nicht ausreichend möglich ist. Wird eine Anwendung dann in einer viel zu "groß" ausgelegten VM betrieben, kann dies Wartungs- und Support-Verträge beträchtlich verteuern.

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