Fehlende Standards bremsen

Risiko Sprach-Daten-Netzwerk

Riem Sarsam war Redakteurin des CIO-Magazins.
Nur die Hälfte der europäischen Unternehmen betreiben ausreichend geschützte Sprach-Daten-Netzwerke. Trotz dieses Zustands habe gerade einmal jedes dritte Unternehmen in Deutschland in den vergangenen zwölf Monaten eine Risikoanalyse durchgeführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie.

Um die Sicherheit der in deutschen Unternehmen zum Einsatz kommenden Sprach-Daten-Netzwerke ist es nach einer aktuellen Studie des britischen Marktforschungsunternehmens GTMI schlecht bestellt. Nahezu 70 Prozent der im Auftrag von Avaya befragten IT-Verantwortlichen glauben, dass ihre bestehende Infrastruktur unzureichend vor Angriffen oder unberechtigten Zugriffen geschützt ist.

Doch um dieser Situation entgegenzuwirken und mögliche Schwachstellen zu ermitteln, führten in den vergangenen zwölf Monaten lediglich ein Drittel aller Firmen umfassende Risikoanalysen durch. Damit schneiden die Deutschen im Vergleich mit anderen untersuchten Ländern wie Großbritannien, Italien und den Niederlanden überdurchschnittlich schlecht ab. Immerhin reagierten bereits 67 Prozent der britischen, 64 Prozent der italienischen und 47 Prozent der holländischen Unternehmen auf die zunehmende Bedrohung ihrer Netze und überprüften diese auf Herz und Nieren.

Endstation Risikoanalyse

Dabei blieb es dann aber auch in den meisten Fällen: Im Schnitt installierten nur 22 Prozent der europäischen Firmen - hierzulande sogar nur 17 Prozent - darauf folgend Security-Lösungen oder legten Verfahren fest, die für eine sichere sowie vertrauliche Übermittlung von Sprache und Daten sorgen.

Wenngleich Schlusslicht auf vielen Gebieten in Sachen Sicherheit, scheinen sich die hiesigen IT-Verantwortlichen jedoch mit ihren Kollegen in anderen europäischen Ländern in einem einig zu sein - ihrem Misstrauen gegenüber Verschlüsselungssystemen, die derzeit für die Sprach-Daten-Übertragung in Wireless-Netzen genutzt werden. Nur zwei Prozent sind davon überzeugt, dass gegenwärtig bekannte Verfahren absolute Sicherheit bieten.

Die im Rahmen der Studie ausgewiesenen Zahlen resultieren aus einer in Großbritannien, Deutschland, Italien und den Niederlanden durchgeführten Untersuchung, für die 135 IT-Verantwortliche aus Organisationen mit 250 bis 1000 und mehr Mitarbeitern befragt wurden. Hierzu zählten unter anderem der deutsche Nachrichtensender NTV, die italienische Bank Cassa di Risparmio di Volterra und der britische Flughafenbetreiber BAA Ltd.

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